Die Zukunft der Rallye-Weltmeisterschaft WRC steht: Die FIA präsentierte am Rande vom ersten Treffen des Weltmotorsportrats (WMSC) 2024 in Genf einen Leitfaden für die Zukunft der Rennserie. Teil der Beschlüsse ist unter anderem, dass die aktuell in der Top-Klasse eingesetzten Rally1-Autos bis 2026 im Einsatz bleiben, jedoch ab 2025 Modifikationen durchlaufen werden.

Teil dieser Modifikationen, welche die Kosten der Boliden senken sollen, ist unter anderem das Entfernen des Plug-In-Hybrids. Dieser war erst 2022 eingeführt worden. Hohe Preise und Zuverlässigkeitsprobleme sorgten von Anfang an für Kritik. Die dadurch schwindende Performance der Boliden soll unter anderem durch eine Gewichtsreduktion und Restriktionen beim Luftmengenbegrenzer und der Aerodynamik aufgefangen werden.

Neues Reglement 2026 auf Basis des Rallye1-Autos

Ab 2026 sollen dann neue Rally1-Autos auf Basis der aktuellen Boliden eingeführt werden, welche die Saison 2026 noch parallel zur aktuellen Fahrzeuggeneration bestreiten sollen. Diese neuen Autos sollen dann noch einmal Kosten und Komplexität senken, eine Einheits-Sicherheitszelle ist geplant. Die Leistung soll bei 330 PS liegen, ein auf 400.000 Euro begrenzter Kaufpreis pro Auto wird angepeilt.

Dabei muss erwähnt werden, dass die präsentierten Änderungen noch nicht fix in ein Reglement gegossen worden sind. Damit wurde nun die WRC-Kommission beauftragt, die bis zum nächsten WMSC-Treffen konkrete Vorschläge unterbreiten soll. Die Veröffentlichung des sportlichen und technischen WRC-Reglements für 2025 und darüber hinaus ist für Ende Juni anvisiert.

Elfyn Evans im Toyota
Die WRC steht vor einem Regelumbruch, Foto: LAT Images

WRC: Kommt eine Elektro-Kategorie?

Die beim WMSC-Treffen vorgelegten Beschlüsse sind das Ergebnis einer von FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem ins Leben gerufenen WRC-Arbeitsgruppe, die vom FIA-Vizepräsident für Motorsport, Robert Reid, sowie dem WMSC-Mitglied David Richards geleitet wurde. Beide konnten in ihrer Rennfahrerkarriere selbst Titel in der Rallye-Weltmeisterschaft gewinnen und wurden im Dezember 2023 mit der Gestaltung der Zukunft der Serie beauftragt.

Teil der Ergebnisse der WRC-Arbeitsgruppe sind neben den Änderungen auf technischer Seite auch Punkte zur Zukunft der WRC im Hinblick auf Öffentlichkeitsarbeit und die sportliche Organisation. Die FIA will das Marketing für die Rallye-Weltmeisterschaft massiv antreiben, unter anderem mit einem eigenen PR-Team innerhalb der FIA. Den Organisatoren von Weltmeisterschaftsläufen soll zudem mehr Spielraum bei der Gestaltung der Rallye-Routen gegeben werden.

Trotz des Hybrid-Aus' peilt die WRC eine elektrische Zukunft an. Wann genau dies der Fall sein soll, damit hielt sich der WMSC jedoch bedeckt. In dem Beschluss ist lediglich von "der frühesten Möglichkeit" die Rede. Dafür wurde die Technik-Abteilung der FIA mit der Ausarbeitung eines Reglements auf Basis der Sicherheitszelle des Rally1-Autos beauftragt, das auch in Sachen Performance den Verbrennern gleichkommen und nachhaltiges Benzin verwenden soll.