Hankook wird neuer Exklusiv-Reifenlieferant für die Rallye-Weltmeisterschaft. Der koreanische Hersteller stattet die WRC mit dem Beginn der Saison 2025 für eine Laufzeit von mindestens drei Jahren aus. Hankook folgt in der WM auf den bisherigen Aussatter Pirelli, der sich zuletzt erneut bei der Ausschreibung für die Formel 1 bis 2027 durchgesetzt hatte.

Aktuell beliefert Hankook die Formel-E-Weltmeisterschaft mit seinen Reifen und stattet damit im Jahr 2025 sogar zwei Rennserien mit dem höchsten FIA-Prädikat aus. In der Formel E ersetzt ab der Saison 2026/27 und mit der Einführung des rund 800 PS starken Gen4-Autos das japanische Unternehmen Bridgestone Hankook als Partner.

Hankook hat schon Erfahrung im Rallye-Sport

Den Hankook-Deal für die WRC gab das World Motor Sport Council (WMSC) bei einem Treffen in Baku bekannt. Zu den Kriterien der Ausschreibung zählten laut FIA-Angaben unter anderem die Kapazitäten des Reifenlieferanten, Nachhaltigkeit, technische Qualitäten, Kosten sowie das Marketing. Die WRC-Kommission hatte dem WMSC zuvor ihre Empfehlung für Hankook ausgesprochen.

Hankook betritt mit der WRC motorsportliches Neuland, blickt aber auf langjährige Erfahrung im durchaus speziellen Rallye-Sport zurück und stattet dieses Jahr die Junior-Europameisterschaft mit Reifen aus. Deutsche Motorsport-Fans kennen Hankook aus der DTM, wo das Unternehmen von 2011 bis 2020 zehn Jahre lang die Reifen für die damaligen Class-1-Autos stellte.

In der Rallye-Welt sind mehr als 'nur' die auf Rundstrecken üblichen Slicks und Regenreifen gefordert: Die FIA verlangte in ihrer Ausschreibung die Entwicklung von mindestens zwei Schotter- und Asphalt-Mischungen, einen Stollenreifen für Schnee sowie je eine Winter-Asphalt-Variante mit und ohne Spikes.

Elfyn Evans im Toyota
Die Rallye-WM startet ab 2025 auf Hankook-Reifen, Foto: LAT Images

Neue WRC-Arbeitsgruppe mit Ex-Weltmeistern

Am Dienstag dieser Woche hatte die FIA die Errichtung einer neuen Arbeitsgruppe für die künftige Ausrichtung der Rallye-WM bekanntgegeben. FIA-Vizesportpräsident Robert Reid und WMSC-Mitglied David Richards stehen dieser Working Group vor.

Beide blicken auf große Erfahrung im Offroad-Sport zurück: Reid wurde 2001 als Beifahrer von Richard Burns Weltmeister auf einem Subaru. Richards triumphierte 1981 als Co-Pilot von Ari Vatanen im Ford Escort und leitete später unter anderem das von ihm gegründete Prodrive-Team.