Diese Saison war für dich bisher größtenteils frustrierend. Wo siehst du die Gründe?
Mikko Hirvonen: Es sind viele Dinge passiert. Ich hatte noch nie ein Auto, das ohne Grund einfach Feuer fing. Dann kamen Kühlerprobleme hinzu und auch mein Fehler in Argentinien. Es ist einfach viel Mist dieses Jahr passiert. Aber es gibt keinen Grund, zurückzublicken und sich deshalb schlecht zu fühlen - ich schaue einfach nach vorne.

Einige hatten dich nach deiner Rückkehr zu M-Sport sogar im Titelkampf auf der Rechnung. Davon bist du nun aber weit entfernt.
Mikko Hirvonen: Trotz meiner Rückkehr zu M-Sport dachte ich selbst nicht, dass wir um den Titel kämpfen würden - Volkswagen ist einfach so stark. Ich hatte definitiv bessere Ergebnisse erwartet, aber für den Titel müssten wir als Team zusammen deutlich mehr Druck machen.

Mikko Hirvonen stand 2014 erst einmal auf dem Podest, Foto: Sutton
Mikko Hirvonen stand 2014 erst einmal auf dem Podest, Foto: Sutton

Wie schwierig ist es, ständig gegen Volkswagen zu kämpfen, ohne wirklich eine Hoffnung auf Erfolg zu haben?
Mikko Hirvonen: Jeder versucht sein Bestes und jeder ist in der gleichen Situation. Es ist hart, sicherlich, aber mit dem Budget, das wir haben, geben wir schon unser Bestes.

Ist das Budget wirklich der einzige Faktor für den fehlenden Erfolg?
Mikko Hirvonen: Ich würde sehr gerne mehr testen, als das im Moment möglich ist. Sicherlich würde das helfen. Aber wie gesagt: Wir geben unser Möglichstes.

Siehst du eine Möglichkeit, dass sich die Situation in naher Zukunft ändert und in den kommenden Jahren ein anderer Fahrer als Jari-Matti Latvala oder Sebastien Ogier die Chance auf den WM-Titel hat?
Mikko Hirvonen: Das ist schwer zu sagen. Niemand weiß, ob Volkswagen beispielsweise in den kommenden sechs Jahren alle Titel holt. Die Saison ist immer lang und es können viele Dinge passieren. Es gibt aber keinen Zweifel daran, dass sie im Moment wirklich, wirklich stark sind. Klar ist: Du musst viel machen, um in der Lage zu sein, sie zu schlagen.

Würdest du gerne selbst einmal einen Polo testen?
Mikko Hirvonen: Klar, warum nicht? Ich würde nicht ablehnen.

Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala waren früher Teamkollegen bei M-Sport, Foto: Red Bull
Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala waren früher Teamkollegen bei M-Sport, Foto: Red Bull

Hast du dich mit deinem Landsmann Jari-Matti schon einmal über die Unterschiede zwischen dem Fiesta und dem Polo unterhalten?
Mikko Hirvonen: Das willst du nicht wissen (lacht). Ja, wir haben darüber gesprochen. Es gibt einige Dinge, die unterschiedlich sind. Aber sie haben ein Auto der neuen Generation kreiert. Sie kamen genau zum richtigen Zeitpunkt in die Meisterschaft, als die anderen Teams Autos hatten, die mehrere Jahre alt waren. Als Volkswagen einstieg, war ich bei Citroen, jetzt wieder zurück bei Ford. Beide Teams hätten Ideen, ein neues Auto zu entwickeln, das definitiv schneller sein würde. Aber im Moment können sie das leider nicht tun.

Ist Sebastien Ogier in Kombination mit Volkswagen der neue Sebastien Loeb zu Citroen-Zeiten?
Mikko Hirvonen: Das muss sich erst zeigen. Im Gegensatz zu Sebastien Loeb hat Seb einen harten Herausforderer im eigenen Team, daher ist es nicht so einfach.

Glaubst du weiterhin daran, dass auch du zukünftig einer der Herausforderer in Sachen Titel sein kannst?
Mikko Hirvonen: Das werden wir sehen. Aber es muss sich wirklich etwas ändern. Ich glaube noch immer daran, dass es möglich ist, wenn alles richtig läuft.

Du warst nun schon so oft Vizeweltmeister und es hat doch nie für den ganz großen Wurf gereicht. Wie schwierig ist es, sich immer wieder aufs Neue zu motivieren?
Mikko Hirvonen: Es ist hart. Aber solange du den Moment genießt und den Wettkampf liebst, machst du immer weiter und gibst dein Bestes. Solange du dieses Gefühl hast, musst du an dich selbst glauben, dir sagen, dass es möglich ist und weitermachen.