Dass Pedro Acosta MotoGP-Rookie ist, fällt wohl Niemandem mehr auf. Längst hat sich der zweimalige Weltmeister in der Königsklasse eingelebt und unter Beweis gestellt, dass er zu den großen MotoGP-Piloten der Zukunft und Gegenwart gehört. Im Sprint in Austin lieferte der 19-Jährige die nächste Talentprobe ab, er duellierte sich rundenlang mit Marc Marquez und Jorge Martin und beendete das 10-Runden-Rennen auf dem vierten Rang. Nun zeigt Acosta aber schon neue Seiten: Er ist enttäuscht über das Ergebnis und trauert einem verpassten Podium nach.

Die Statistik lies Pedro Acosta auch gegen jeden gesunden Menschenverstand als einen der Favoriten auf den Sieg in das Sprintrennen am Samstag starten. Schließlich hatte der GasGas-Pilot beim vergangenem Grand Prix in Portugal sein erstes MotoGP-Podium gefeiert, am Samstagvormittag sicherte er sich in Austin zudem nebenbei die erste Bestzeit in einer Trainingssitzung. Kurz darauf stellte er seine MotoGP-Rakete ganz selbstverständlich in die erste Startreihe zwischen Maverick Vinales und Marc Marquez.

Pedro Acosta: Bin ein schlechter Verlierer

Im Sprint zeigte er dann das nächste MotoGP-Feuerwerk, kämpfte mit Marc Marquez und Jorge Martin um Rang zwei. Erst in den letzten Runden musste er sich geschlagen geben und sich von einem Podestrang verabschieden. Zufrieden ist das Supertalent allerdings trotzdem nicht. "Ich bin nicht wirklich glücklich", seufzte Acosta. "Heute waren wir so nah dran und doch so weit weg [vom Podium, Anm.]. Ich mag es einfach nicht, zu verlieren. Das wird in jedem Jahr schlimmer", gestand der Spanier in seiner Medienrunde nach dem Sprint am Samstag.

Im Austin-Qualifying sicherte sich Acosta seine erste Front-Row, Foto: LAT Images
Im Austin-Qualifying sicherte sich Acosta seine erste Front-Row, Foto: LAT Images

Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com, ob er nur noch mit Podesten und Siegen zufrieden sei, stellte er klar: "Natürlich wollen wir mehr. Jeder der hier unterwegs ist, will mehr. Oder gefällt es dir zu verlieren?", fragte Acosta in Richtung seines MotoGP-Kollegen Aleix Espargaro, der sich ebenfalls zu seiner Medienrunde eingefunden hatte. Dabei hatte Acosta kaum einen Grund, wirklich enttäuscht zu sein. Schließlich war er auch im Sprint einmal mehr die schnellste KTM und kämpfte dabei mit dem achtmaligen Weltmeister Marquez und dem WM-Führenden Martin um Platz zwei.

Pedro Acosta: Muss mich noch an die Sprintrennen gewöhnen

"Aber wir müssen auch die guten Seiten sehen, wir waren heute zum ersten Mal wirklich schnell im Qualifying, wir haben zum ersten Mal einen richtig guten Start hingelegt und lagen fast das gesamte Rennen über auf einer Podiumsplatzierung", freute sich der KTM-Schützling. Doch in den entscheidenden Runden fehlte es ihm an Erfahrung, wie der 19-Jährige erkannte. "Am Ende waren Marc [Marquez] und Jorge [Martin] einfach cleverer als ich, sie wissen einfach, wie man ein Rennen lesen muss und in den entscheidenden Momenten pushen muss und mich überholen kann. Das Wichtige ist, dass wir daraus lernen und stärker werden."

Seinen Teamkollegen Augusto Fernandez hat Acosta ohne Probleme im Griff, Foto: LAT Images
Seinen Teamkollegen Augusto Fernandez hat Acosta ohne Probleme im Griff, Foto: LAT Images

Besonders das für ihn neue Sprintformat macht ihm dabei noch etwas zu schaffen, wie er gestand. "Ich bin 15 Jahre lang nur lange Rennen gefahren, in denen du nicht die ganze Zeit pushen kannst. Du musst das Rennen managen. Jetzt komme ich in die MotoGP und gehe vom Qualifying direkt in den Sprint, hier musst du die ganze Zeit mit 95 Prozent unterwegs sein und in den wichtigsten drei Runden dann Alles geben. Das ist etwas, was Fahrer wie Jorge und Marc einfach schon verinnerlicht haben, da sind sie cleverer unterwegs als ich."

Der Fakt, dass das Motorrad mit der Nummer 31 auch in Austin das schnellste Bike der Pierer-Mobility-Gruppe ist, spendet Acosta dabei keinen Trost. "Darüber denke ich nicht nach. Vielmehr beschäftigt es mich, dass ich noch drei Motorräder vor mir habe. Dort wollen wir nicht sein und dort will auch KTM nicht sein. Daran müssen wir arbeiten.