Viel wurde spekuliert, nun scheint es ernst zu werden: Marc Marquez wurde in den letzten Monaten ein Wechsel zu fast jedem MotoGP-Hersteller angedichtet. So gut wie alle Türen sind für den Superstar, der auf der desaströsen Honda RC213V jeglichen Spaß am Rennsport verloren hat, aber zugefallen. Eine allerletzte Chance tut sich nun aber für Marquez auf.

Der zweite Platz bei Gresini Ducati, wo Bruder Alex für 2024 bestätigt wurde, ist trotz vieler Interessenten nach wie vor unbesetzt. Wie die spanische Fachpresse übereinstimmend berichtet, sollen der Grund dafür fortgeschrittene Verhandlungen zwischen Marquez' Management und der Gresini-Teamführung sein. Die beiden Parteien sollen demnach kurz vor einer Einigung stehen.

Marquez selbst befeuerte die Gerüchte um einen Wechsel zu Gresini am Donnerstag. Im Gespräch mit dem spanischen Fernsehen stellte er klar, dass seine Entscheidung für die MotoGP-Saison 2024 gefallen sei. Darauf angesprochen, ob diese Entscheidung ein Verbleib bei Honda sei, antwortete Marquez gleich zwei Mal mit demselben Satz, den er seit vielen Wochen gebetsmühlenartig wiederholt: "Ich habe einen Vertrag für nächstes Jahr mit Honda." Ein simples 'Ja' hätte den Spekulationen ein Ende gesetzt, doch dazu kam es nicht.

Dass Marquez für 2024 vertraglich an Honda gebunden ist, ist Fakt. Dass MotoGP-Verträge vorzeitig aufgelöst werden können, aber ebenso. Dass man den Mann, der für HRC sechs Titel in der Königsklasse gewonnen hat, nicht zur Erfüllung seines Kontrakts zwingen werde, hatte die Führungsebene der Japaner bereits vor der Sommerpause klargestellt.

Marc Marquez zu Gresini Ducati? Transferbombe steht bevor (08:52 Min.)

Ducati-Dementi kein Hindernis für Marc Marquez

Auf den ersten Blick scheint ein Wechsel von Marc Marquez ins Ducati-Lager ein Widerspruch zu den Aussagen der Führungsebene des italienischen Herstellers zu sein. Dort hatte man noch vor kurzem erklärt, dass Marquez nicht Teil von Ducatis Plänen sei. Doch im Gegensatz zum ebenso noch unbesetzten zweiten Platz im Pramac-Team, würde ein Kontrakt von Marquez bei Gresini nicht mit Hersteller Ducati, sondern direkt mit dem italienischen Privatrennstall unterzeichnet. Die Entscheidung obliegt somit nicht dem Ducati-Management, auch wenn Gigi Dall'Igna, Paolo Ciabatti und Co. Empfehlungen zur Fahrerwahl abgeben können.