Stark begonnen, stark nachgelassen - so lassen sich Valentino Rossis drei Testtage auf Phillip Island kurz zusammenfassen. Am Mittwoch war er noch starker Zweiter hinter Marc Marquez, doch von da an ging es in der Zeitenliste nach unten. Am Donnerstag reichte es noch zu Rang acht, am Freitag nur noch für den zwölften Platz. Auf dieser Position fand er sich dann auch in der kombinierten Zeitenliste wieder. Rossis Rückstand auf die Bestzeit wuchs dabei in den drei Tagen von knapp zwei auf über neun Zehntelsekunden an.

Sein Grundproblem: Eine Steigerung über die drei Testtage blieb bei Rossi praktisch völlig aus, von Mittwoch bis Freitag konnte er sich gerade einmal um etwas mehr als zwei Zehntelsekunden verbessern. Zum Vergleich: Rossis neuer Yamaha-Teamkollege und Phillip-Island-Spitzenreiter Maverick Vinales legte in den drei Tagen um über 1,4 Sekunden zu.

Vinales hatte Rossi auch auf Phillip Island locker im Griff, Foto: Yamaha
Vinales hatte Rossi auch auf Phillip Island locker im Griff, Foto: Yamaha

Rossi zieht negatives Fazit

"Ich bin nicht zufrieden. Dieser Test war für mich deutlich schwieriger als der in Sepang. Wir müssen stärker werden, denn bis jetzt haben wir uns eindeutig nicht genug gesteigert", machte Rossi keinen Hehl aus seinen Problemen. Zusammen mit seinem Team arbeitete er in den drei Tagen auf Phillip Island an unterschiedlichsten Konfigurationen und Setup-Varianten, doch das Resümee war stets dasselbe. "Es hat nicht so funktioniert wie wir uns das vorgestellt haben und ich war nicht schnell genug. Wir müssen etwas anderes probiert", meinte Rossi am Donnerstag und Freitag fast wortgleich.

Doch woher kommen die für Rossi ungewöhnlichen Probleme bei der Abstimmung des Motorrads? Die 2017er-Yamaha wirkt auf den ersten Blick nicht besonders anders als ihr Vorgängermodell, doch die technische Realität sieht anders. "Die zwei Bikes sind ganz schön unterschiedlich. Das neue hat sicherlich seine Vorteile, vor allem beim Motor", verrät Rossi. "Ich habe aber nach wie vor Probleme damit, das Motorrad zu verstehen. Wir sind nicht auf dem richtigen Weg."

Action! Rossi und Vinales greifen beim Phillip-Island-Test an (00:53 Min.)

Rossi nicht schnell, kein Longrun

Rossi war auf Phillip Island weder über eine schnelle Runde stark, noch konnte er wirklich sinnvolle Arbeit im Hinblick auf die Renn-Performance machen. Während Marquez, Vinales und Co. an Tag drei alle mindestens einen Longrun im Bereich von 14 bis 19 Runden abspulten, fuhr Rossi nie mehr als sechs Umläufe am Stück. Auch hier blieb die Steigerung aus: "Wir wollten an unserer Pace in der zweiten Rennhälfte arbeiten und haben etwas ganz neues probiert, aber geholfen hat es nicht."