KTM wurde in dieser Woche mit dem Glück der Tüchtigen belohnt. Nachdem man zuletzt in Brünn und Jerez mit schlechtem Wetter zu kämpfen hatte, lachte im italienischen Misano an allen drei Tagen von Dienstag bis Donnerstag die Sonne für das österreichische Testteam. Den Prototypen RC16 pilotierten dabei Mika Kallio und erstmals auch WSBK-Fahrer Karel Abraham.

"In diesen drei Tagen bei Sonnenschein konnten wir fast das gesamte Testprogramm abspulen, das wir uns vorgenommen hatten" atmete Projektleiter Mike Leitner auf. "Wir konnten viele kleine Probleme beheben und wissen jetzt viel deutlicher, in welche Richtung wir weiterarbeiten wollen. Vor allem auch, weil die Aussagen der Testfahrer alle sehr ähnlich sind." Mit Kallio, Abraham, Randy de Puniet und Alex Hofmann testeten bereits vier Fahrer für KTM. Tom Lüthi wird erstmals im Juni in Mugello auf der RC16 Platz nehmen.

Karel Abraham zeigte keine Berührungsängste mit der KTM RC16, Foto: KTM
Karel Abraham zeigte keine Berührungsängste mit der KTM RC16, Foto: KTM

Abraham zeigte sich nach seiner ersten Ausfahrt begeistert. "Das Motorrad fährt sich jetzt schon sehr gut. Ich hätte nicht erwartet, dass es auf einem so hohen Level ist", stellte er erfreut fest. "Der Motor fühlt sich stark an und die Elektronik funktioniert ziemlich gut. Ich hatte eine Menge Spaß auf dem Motorrad und freue mich schon auf die nächsten Tests." Nicht ganz so euphorisch war Kallio, der auf der KTM schon über mehr Erfahrung verfügt: "Was die Performance betrifft, sind wir noch nicht ganz dort, wo wir hinwollen. Zumindest hatten wir aber keine großen Probleme und wissen jetzt von vielen Teilen genau, wie sie funktionieren."

Tatsächlich hat man bei KTM an vielen unterschiedlichen Bereichen des Motorrads gearbeitet. "Unser Fokus lag auf der Elektronik und wie sie sich auf andere Teile des Motorrads auswirkt. Wir haben aber auch viel mit der Steifigkeit unterschiedlicher Chassis und Dämpfungselementen gespielt. Zuletzt konnten wir auch ein paar Dinge an der Motorencharakteristik ausprobieren und haben hier einen guten Weg gefunden", erläutert der technische Direktor Sebastian Risse.

Mika Kallio im Gespräch mit den KTM-Ingenieuren, Foto: KTM
Mika Kallio im Gespräch mit den KTM-Ingenieuren, Foto: KTM

Erste Bewährungsprobe für KTM in Barcelona

Am 6. Juni schlägt für KTM dann die große Stunde. Am Montag nach dem Grand Prix von Katalonien in Barcelona wird man bei den offiziellen IRTA-Testfahrten erstmals zusammen mit Yamaha, Honda, Ducati, Suzuki und Aprilia auf die Strecke gehen. Eine erste echte Standortbestimmung also für die ehrgeizigen Österreicher und auch ein ebenso wichtiger Schritt in der Entwicklung der RC16. "Durch die vielen neuen Gegebenheiten in dieser Saison können wir nämlich erst ein wirkliches Setup erst finden, wenn wir zum ersten Mal zusammen mit den Grand-Prix-Teams testen", erklärt Projektleiter Leitner.