Es wird ernst für KTM! Das Herumtouren quer durch Europa hat vorerst ein Ende. In dieser Woche wurde noch in Brünn mit Mika Kallio und Karel Abraham getestet, von nun an spielt sich das Geschehen bis Mitte November entweder in der Firmenzentrale in Oberösterreich oder im spanischen Valencia ab. Beim Saisonfinale 2016 gehen KTM und Testpilot Kallio ja mit einer Wildcard an den Start, zuvor absolviert man einen Privattest zur idealen Vorbereitung in Valencia.

Natürlich sollte auch der Brünn-Test Erkenntnisse über die aktuelle Konkurrenzfähigkeit liefern. Das gelang aber trotz Verhältnissen, die in dieser Form durchaus auch in Valencia warten könnten, nur bedingt. "Am Jahresbeginn waren wir noch froh, wenn wir alleine auf der Strecke waren und in Ruhe arbeiten konnten", erklärt MotoGP-Projektleiter Mike Leitner. "Seit Spielberg wünschen wir uns aber Konkurrenz bei den Tests, wie wir sie in Misano hatten. Zuletzt in Aragon und auch hier in Brünn waren wir uns nämlich nicht sicher, wie gut der Grip der Strecke wirklich ist. Da können Mitbewerber ein guter Referenzwert sein. Die nächsten Tests fahren wir zum Glück wieder zusammen mit anderen MotoGP-Teams."

Technikdirektor Sebastian Risse schließt sich Leitner an: "Wenn wir gegen andere Hersteller fahren, ist es leichter für uns, zu sehen, wo wir noch Verbesserungspotenzial haben." Und auch Mika Kallio spürt eine leichte Ungewissheit. "Es ist schwer, unser Level im Moment richtig einzuschätzen. Dazu brauchen wir andere Fahrer", ist der Finne überzeugt.

Karel Abraham unterstützte Mika Kallio in Brünn, Foto: KTM
Karel Abraham unterstützte Mika Kallio in Brünn, Foto: KTM

KTM mit guten Nachrichten

Ein paar positive Meldungen gab es von KTM aus Brünn dennoch. Wie schon in Misano und Aragon konnte man eine volle Renndistanz ohne Probleme abspulen. Außerdem geht nun ein Großteil der nötigen Teile für einen Renneinsatz der RC16 in Produktion. Darüber hinaus wurde das Motorrad in einigen Bereichen benutzerfreundlicher für Fahrer und Crew gestaltet. Das war es dann aber auch mit großen Updates vor dem Premiereneinsatz. "Die nächsten Änderungen werden kommen, wenn Pol und Bradley bei den Tests auf dem Motorrad sitzen", verrät Technikdirektor Risse.