Sieg, Doppelpodium und Pole Position in Argentinien, die Ränge eins und drei in der Weltmeisterschaft - bei Honda läuft in dieser Saison alles nach Plan, möchte man meinen. Die Realität sieht aber anders aus. Das Motorrad ist wohl noch nicht so gut wie es scheint, das wissen auch Marc Marquez und Dani Pedrosa. Vor allem die Charakteristik des Circuit of the Americas könnte für Honda in diesem Jahr kaum schlechter sein. Der Optimismus hält sich daher massiv in Grenzen.

Honda im Fokus: Schwachpunkt Beschleunigung

Es ist kurios. Hondas größte Stärke der letzten Jahre ist zur größten Schwäche geworden. Einst beschleunigten Marquez und Co. aus engen Kurven heraus um Längen besser als die Konkurrenz und ließen sie hier eiskalt stehen. Ein starker Motor in Verbindung mit ausgeklügelter Elektronik war das Geheimnis. Stark ist der Motor nach wie vor, allerdings gibt er die Leistung viel zu plötzlich ab, was das Motorrad schwer fahrbar macht. Die simple Einheitselektronik ist da auch keine Hilfe. Nun war Honda in den letzten Jahren in Austin eben gerade deshalb so stark, weil der Circuit of the Americas über zahlreiche enge Kurven verfügt, auf die lange Geraden folgen. Hier ist eine gute Beschleunigung Gold wert und da haben aktuell Ducati, Yamaha und sogar Suzuki die Nase vorne. Das Rennwochenende von Austin könnten für Honda also ein ganz schwieriges werden.

Im flüssigen Layout von Termas de Rio Hondo konnte Marquez die Oberhand behalten, Foto: Milagro
Im flüssigen Layout von Termas de Rio Hondo konnte Marquez die Oberhand behalten, Foto: Milagro

Das sagen Marquez und Pedrosa

Marc Marquez: "Wir müssen abwarten, wie es uns in Austin in diesem Jahr ergeht. Es ist eine Strecke die ich mag, auf der ich mich stark fühle und auf der ich immer gute Rennen und viel Spaß hatte. Leider ist hier aber gute Beschleunigung sehr wichtig, was in diesem Jahr definitiv noch nicht eine unserer Stärken war. Diese Situation müssen wir also bestmöglich bewältigen. Wir können nur so hart arbeiten wie in Argentinien und dann versuchen, die maximale Pace für das Rennen am Sonntag herauszuholen."

Dani Pedrosa: "Ich freue mich auf Austin. Die Rennen in Amerika haben eine ganz spezielle Atmosphäre und außerdem gefällt mir die Strecke sehr gut. Im vergangenen Jahr konnte ich hier nicht fahren, aber die zwei Saisons davor bin ich jedes Mal auf dem Podium gestanden. Meine Erinnerungen an die Strecke sind also positiv. Unsere Pace in den ersten beiden Saisonrennen war aber leider noch nicht so gut wie wir das gerne gehabt hätte. Wir müssen unbedingt versuchen, mehr Speed zu finden und einen Schritt nach vorne machen, wenn wir in jedem Rennen um das Podium kämpfen wollen."

Marc Marquez in Austin

Der König von Austin heißt Marc Marquez, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Drei Mal ist die MotoGP bisher am Circuit of the Americas gefahren, drei Mal hat Marquez das Rennen souverän gewonnen. Jedes Mal von Pole Position aus, versteht sich. Im Vorjahr konnte ihm im Qualifying nicht einmal ein Motorschaden an seinem ersten Bike stoppen. Er stellte die Maschine am Ende der Boxenmauer ab, sprintete die Gasse hinunter, hüpfte auf das Ersatzmotorrad und knallte die Pole-Zeit auf den Asphalt. Natürlich nicht die einzige schöne Erinnerung Marquez' an Austin: 2013 holte er hier in der MotoGP seine ersten Sieg und die erste Pole Position.

KlasseStartsSiegePodestPolesAusfälleBestes Ergebnis
MotoGP333301. (2013-'15)

Dani Pedrosa in Austin

Im Vorjahr musste Dani Pedrosa beim Grand Prix von Texas aufgrund seiner Armpump-Operation passen. In den beiden Saisons davor fühlte er sich in Austin aber pudelwohl. Beide Male musste er sich nur dem überragenden Marc Marquez geschlagen geben und beendete das Rennen jeweils auf dem zweiten Rang. Auf das restliche Feld hatte er jeweils einen komfortablen Polster.

KlasseStartsSiegePodestPolesAusfälleBestes Ergebnis
MotoGP202002. (2013, '14)