Große Freude bei Suzuki nach dem zweiten Testtag der MotoGP in Sepang. Nach einem verhaltenen Start am Mittwoch machten sowohl Open-Champion Aleix Espargaro als auch Neuling Maverick Vinales einen massiven Sprung im Zeitentableau. Doch nicht nur auf dem Papier machten die Piloten eine gute Figur. Die GSX-RR beeindruckte mit Konstanz, Speed und Standfestigkeit.

Espargaro verbesserte seine persönliche Bestzeit des Vortages um 0,8 Sekunden auf 2:01.344 Minuten, sprang somit von Rang 14 am Mittwoch auf Platz 10 in der Bestenliste des Donnerstags. Ein noch größerer Leistungssprung auf dem Sepang International Circuit gelang Rookie Vinales. Der frisch aus der Moto2 aufgestiegene Spanier verbesserte sich um knapp 1,3 Sekunden auf die beeindruckende Zeit von 2:01.916, kletterte so von Rang 21 auf Platz 15.

Vinales probt Fahrstil, Espargaro verrichtet 'Drecksarbeit'

"Wir sind sehr glücklich mit dem heutigen Tag, denn wir haben nicht nur viele Punkte unserer To-Do-Liste abgearbeitet, sondern uns vor allem massiv hinsichtlich der Performance gesteigert", freute sich Team-Manager Davide Brivio. "Aleix hat heute mehr an verschiedenen Setups und der Elektronik gearbeitet, während Maverick sich einzig und alleine auf seinen Fahrstil konzentrieren sollte."

Aleix Espargaro ist mit Suzukis Fortschritten zufrieden, Foto: Milagro
Aleix Espargaro ist mit Suzukis Fortschritten zufrieden, Foto: Milagro

Dank insgesamt 111 Runden habe Suzuki viele wichtige Daten gesammelt, die neue Maschine noch besser zu verstehen: "Wir haben mit der GSX-RR natürlich viel getestet, aber wir sind jetzt auf einem ganz anderen Level angelangt und müssen noch viel lernen", führte Brivio weiter aus. "Es liegt noch verdammt viel Arbeit vor uns, aber derartige Leistungsschübe sind Motivation pur für das Team."

Vinales versteht die MotoGP nicht

Espargaro zeigte sich mit seinem Tagwerk zufrieden, mahnte jedoch weiterhin vor den Schwachstellen: "Wir haben noch keine Motor-Updates und auch der Grip am Hinterrad ist noch nicht optimal. Aufgrund des durchdrehenden Rades können wir noch nicht unsere ganze Power und Beschleunigung nutzen - und da muss eindeutig noch mehr kommen. Dennoch bin ich mit dem Zeitensprung natürlich sehr zufrieden. Unser Setup und die Geometrie des Bikes sind vielversprechend."

Rookie Vinales, der 2014 vor allem in der zweiten Saisonhälfte seines einzigen Moto2-Jahres mit Top-Leistungen in Serie beeindruckte, kämpft nach wie vor mit den Eigenheiten der Königsklasse: "In der Moto2 brauchst du elf oder zwölf Runden, bis du eine schnelle Rundenzeit zusammenbringst. In der MotoGP musst du schon in der ersten Runde schnell sein, aber genau da passieren mir immer Fehler. Es ist sehr schwierig, sofort eine schnelle Rundenzeit zu fahren."

Vor allem seinen Fahrstil muss Vinales noch massiv an die deutlich größere, schwerere und leistungsstärkere MotoGP-Maschine anpassen. "Ich habe heute verschiedene Linien auf der Strecke ausprobiert sowie auch unterschiedliche Fahrstile. Eine gute Runde ist mir gelungen, bei der ich mich bereits massiv verbessert habe. Nun muss ich Konstanz reinbekommen und meine Zeiten Schritt für Schritt steigern. Ich werde so viele Runde wie möglich fahren, denn jeder Meter bringt mir Erfahrung und mich meinem Ziel näher."