Im dritten und vierten Training zum Grand Prix von Großbritannien fügte Stefan Bradl zwei weitere Crashes zu seinem ohnehin schon stolzen Sturzkonto 2014 hinzu. Nach den beiden Abflügen war das Selbstbewusstsein des Zahlingers sichtlich in Mitleidenschaft gezogen und so kam er im Qualifying nicht über Rang neun und die dritte Startreihe hinaus.

Kurios war der Grund für Bradls ersten Sturz an diesem Tag. Er erklärte, dass ihn eine Windböe in Kurve zwölf zu Boden warf: "Mein Motorrad hat ein Windstoß von der Seite erwischt. Ich konnte richtig fühlen, wie es in die Verkleidung geblasen hat. Dadurch wurde ich hinausgetragen und habe schließlich die Kontrolle über das Vorderrad verloren. Da hatte ich wirklich Pech. Der Sturz war ziemlich heftig und das Motorrad wurde stark beschädigt. Ich habe dadurch auch einen Vorderreifen verloren, weil er ebenfalls beschädigt war."

Mit einem reparierten Bike und neuen Reifen ging es für den LCR-Honda-Piloten in FP4 wieder auf die Strecke. Der nächste Sturz folgte prompt. "Ich musste im vierten Training den harten Vorderreifen nutzen, weil ich den weichen ja bei meinem ersten Sturz zerstört hatte. Damit hatte ich aber bei den Bodenwellen Probleme, weil er die Unebenheiten nicht so gut abgefedert hat. Deshalb bin ich leider wieder weggerutscht", ärgerte sich Bradl.

Auch beim Rennwochenende in Mugello musste Bradl zwei Stürze verkraften, Foto: Milagro
Auch beim Rennwochenende in Mugello musste Bradl zwei Stürze verkraften, Foto: Milagro

Mangelndes Feeling im Qualifying

Etwas zermürbt ging es für ihn dann in das Qualifying, welches mit Startposition neun ebenfalls wenig Grund zur Freude bot: "Ich habe erst einmal etwas gebraucht, um wieder ein Gefühl für das Motorrad zu bekommen. Es ist dann auch besser geworden, aber mir ist leider die Zeit davongelaufen. In Anbetracht der Umstände ist Platz neun gar nicht so schlecht, aber es war natürlich trotzdem ein ganz schlechter Tag für uns."

Kummer bereitete Bradl vor allem die Tatsache, dass die Stürze bei nur etwas angezogenem Tempo passierten. "Das ist eine schwierige Situation für mich, denn jedes Mal wenn ich anfange zu pushen, kommt dabei ein Sturz heraus. Die anderen Jungs haben von gestern auf heute einen großen Schritt nach vorne gemacht, wir nicht. Das wird ein schwieriges Rennen werden", vermutet er. Am Ende fand Bradl aber doch noch etwas Gutes an seinem Horror-Samstag: "Ich bin körperlich okay. Das ist das einzig Positive an diesem Tag."