Ben Spies ist sich nicht so sicher, ob er die Chance ergreifen würde, wenn er in dieser Saison für den verletzten Valentino Rossi beim Werksteam einspringen könnte. Zwar gilt der Amerikaner nach wie vor als Rookie und dürfte daher eigentlich nicht in einem Werksteam fahren, die Regelhüter der FIM können in Ausnahmefällen - wozu Verletzungen wohl zählen - aber gesondert entscheiden. Zusammen mit Colin Edwards, der wohl die größeren Chancen hat, gilt Spies jedenfalls als Hauptkandidat auf den Posten als Rossi-Ersatz.

Für Spies würde ein kurzzeitiger Wechsel nach oben auch davon abhängen, ob er eine Chance hätte, im nächsten Jahr in der Werks-Mannschaft unterzukommen. Die Verträge von Rossi und Jorge Lorenzo laufen am Ende der Saison aus, Rossi hat bereits mehrfach erklärt, bei Yamaha bleiben zu wollen, auch wenn Ducati hinter ihm her sein soll. Gleichzeitig möchte er nicht unbedingt weiter Lorenzo als seinen größten Gegner im gleichen Team haben. Spies meinte gegenüber Autosport: "Es hängt davon ab, was Valentino nächstes Jahr macht. Es hängt davon ab, ob er bei Yamaha fährt. Es gibt da viele Dinge. Das ist schwer zu beantworten, denn es ist Valentino. Das ist einfach gesagt eine gefährliche Frage."

Werksmaschine vs. Satelliten-Motorrad

Dass er gerne eine Werksmaschine fahren würde, konnte Spies nicht abstreiten, doch sollten Rossi und Lorenzo bei Yamaha bleiben, wäre er im kommenden Jahr weiter bei Tech 3. "Man will nicht in die erste Klasse kommen und dann wieder in den Bus steigen. Das ist das Problem, das es da gibt", erklärte er. Kein Problem hat Spies damit, dass die Werksmaschinen besser ausgerüstet sind als die Satelliten-Motorräder. Dazu stellte er die Frage, was für einen Sinn es denn hätte, auf eine Werksmaschine kommen zu wollen, wenn man wüsste, sie wäre genau gleich wie das Satelliten-Motorrad.

"Eine Werksmaschine hat immer etwas Besonderes und das sollte sie auch. Was sie hat, weiß ich nicht. Ich bin mir sicher, in jedem Bereich hat sie etwas. Wie viel das bei der Rundenzeit bringt, kann ich nicht sagen - es könnte eine Zehntel sein, es könnten acht Zehntel sein", meinte er. Gleichzeitig war er sich darüber bewusst, dass er nicht einfach auf ein Werks-Motorrad springen und so schnell wie Lorenzo fahren kann. "Wenn ich auf seine oder Valentinos Maschine steigen würde, wäre meine Rundenzeit besser, aber ich glaube nicht, dass es an mir läge. Das muss man auch verstehen. Man kann nicht glauben, dass man auf jemandes Maschine steigt und so schnell ist wie er. Das ist nicht der Fall. Aber ich glaube, sie haben definitiv mehr PS und andere Dinge, die die Maschine besser machen."