Bei den Testfahrten war die Sauber-Welt noch in Ordnung. Das erste Auto der Post-BMW-Ära lief zuverlässig und zeigte gute Ansätze beim Speed. Für einige war Sauber plötzlich eine Art Geheimfavorit. Doch der Plan ging nicht auf. Bei den ersten drei Rennen plagte sich das Team mit Zuverlässigkeitsproblemen und war obendrein nicht so schnell wie erhofft.

"Man muss immer vorsichtig sein, was man aus den Tests herausliest", betont Teamchef Peter Sauber. Tests und Rennen seien zwei unterschiedliche Dinge, gerade in diesem Winter mit der großen Ungewissheit bei den Benzinmengen. Aber auch die neue Fahrerpaarung spielte eine Rolle. "Bei den Tests konnten unsere Fahrer ruhig und ohne Druck agieren", so Sauber. "Jetzt gibt es den Erfolgsdruck und es ist sehr schwierig, sich daran anzupassen."

Schlüsselrolle: Fahrer

Deshalb ist der Schweizer davon überzeugt, dass die Fahrer eine entscheidende Schlüsselrolle spielen. "Die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den Fahrern und Ingenieuren ist noch nicht so, wie sie idealer Weise sein sollte", gibt Sauber gegenüber der offiziellen Formel-1-Website zu. "Das ist keine Kritik, nur eine Diagnose." Das Team habe die Eingewöhnungszeit der beiden neuen Piloten Kamui Kobayashi und Pedro de la Rosa unterschätzt. Immerhin ist Kobayashi neu im Business und fuhr de la Rosa viele Jahre keine Rennen.

Gleichzeitig macht Sauber noch ein weiteres Problem aus: "Ich nenne es das Sauber-Phänomen." Demnach sei die Performance seines Teams bei den ersten Tests immer sehr gut. Die Autos kommen gut vorbereitet, zuverlässig und schnell zu den ersten Testfahrten. Danach holen die anderen Teams jedoch auf, entwickeln ihre Autos mit einer höheren Geschwindigkeit weiter. "Wir kamen mit dem gleichen Auto nach Bahrain wie beim letzten Test in Barcelona", sagt Sauber. Die Konkurrenz hatte jedoch neue Aero-Pakete im Gepäck.