Es sieht aus, als ob ein riesiges, rotes UFO hinter den Tribünen des neuen Yas Marina Circuit gelandet wäre. Tatsächlich trägt das rote Gebilde ein überdimensionales Ferrari-Logo und soll eines Tages den ersten Ferrari-Freizeitpark der Welt beherbergen. Auf der Rennstrecke half der Scuderia der Ferrari-Flair allerdings nicht: "Wir wissen, welche Schwierigkeiten uns an diesem Wochenende erwarten", gestand Teamchef Stefano Domenicali.

Räikkönen: F60 ist zu langsam

Sein Pilot Kimi Räikkönen brachte es wie immer auf den Punkt: "Das Auto ist nicht schlecht zu fahren, aber es ist einfach zu langsam und hat zu wenig Grip, was in diesem Jahr sehr oft der Fall gewesen ist." Einen speziellen Grund dafür gebe es nicht. "Viel liegt aber daran, dass wir die Entwicklung des F60 gestoppt haben. Dadurch fiel unser Leistungslevel gegenüber dem der anderen von Rennen zu Rennen ab." In Räikkönens Augen arbeiteten noch viele Teams lange am aktuellen Auto, allen voran McLaren Mercedes.

"Unser Hauptrivale im Kampf um den dritten Platz der Konstrukteurswertung erlebt eine sehr positive Phase", bestätigt Domenicali. "Wir müssen das Beste daraus machen und alles ausreizen. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht bis zur letzten Runde kämpfen werden. So leicht geben wir nicht auf." Derzeit liegt Ferrari einen Punkt hinter McLaren auf dem vierten Platz.

Gute Renn-Pace, schlechte Quali-Pace

Chris Dyer macht den Tifosi jedoch Mut: "Unsere Rennpace scheint ziemlich gut zu sein", sagt der Ingenieur. "Allerdings haben wir Probleme, eine gute Zeit auf einer Runde herauszuholen." Das sind keine guten Nachrichten für die Startpositionen. Dyer bestätigt: "Das könnte im Qualifying gegen uns sprechen."

Ohnehin keine allzu großen Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis verspricht Giancarlo Fisichella, der bislang bei allen Rennen für Ferrari enttäuschte. "In der ersten Session hatte ich Probleme, auf der Strecke zu bleiben und auch viel Graining", berichtete der Italiener. "Es gibt keine Neuerungen am Auto und wir müssen unser Bestes geben und am Setup arbeiten." Zumindest die Strecke gefällt ihm. "Der erste Abschnitt mit den schnellen Kurven ist der schönste Teil." Geholfen hat es ihm nichts: Er wurde 17. und 18. in den beiden Trainings.