Fünf Punkte mehr als Rubens Barrichello müsste Jenson Button in Japan holen, dann gehörte der Titel vorzeitig ihm. Doch auch wenn die Aussicht auf eine Verminderung des Stresslevels in den zwei darauffolgenden Rennen wohl groß sein dürfte, will der Brite keine unnötigen Risiken eingehen, nur um sich vorzeitig Weltmeister nennen zu dürfen. "Es ist ein weiteres Rennen. Die Leute sagen, wenn ich fünf Punkte vor Rubens ankomme, dann gewinne ich die Weltmeisterschaft. Ich weiß, dass das ein Faktum ist, aber mein Ziel ist es, die Weltmeisterschaft zu gewinnen und ich werde keine ungewöhnlichen Risiken eingehen", erklärte Button.

Viel mehr will er so fahren wie bisher und hofft, dass das dann genügen wird. In den vergangenen Rennen war das normale Fahren allerdings gerade so genug, vor allem in Singapur half ihm der Rennverlauf dabei, vor Barrichello zu bleiben. In den drei Rennen davor verlor er einiges an Boden auf seinen Teamkollegen. Button glaubt, dass er einfach nur das Maximum aus den kommenden Rennen herausholen muss, auch wenn das nur jeweils ein paar Punkte sind. Die vergangenen Rennen hätten gezeigt, dass das genügen sollte, gleichzeitig wisse er, dass alles passieren könne. "Es ist ein ungewöhnliches Jahr, es gibt so viele Autos, die ungeachtet der Bedingungen stark sein können. Es gibt so viele Möglichkeiten an Teams, die schnell sein können."

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Bei der Strategie macht es diese Artenvielfalt an der Spitze schwierig. Brawn GP wisse, dass die Red Bull Autos geschlagen werden müssen, aber aufgrund der ständigen Verschiebungen passiere es eben, dass das Team manchmal um Siege kämpfe und manchmal eben nicht, betonte Button. "Das Wichtige ist, dass wir aus den guten Zeiten das Beste herausholen, das Gleiche gilt aber auch für die schlechten. Wenn es schwierig ist, muss man die Punkte mitnehmen und das habe ich versucht." In Singapur gelang das trotz eines nicht so guten Wochenendes auch - er gewann einen Punkt auf Barrichello und verlor nur einen Punkt auf Sebastian Vettel, der zehn Plätze vor ihm gestartet war -, für Suzuka erwartete sich der WM-Leader generell wieder stärker.

Den Kurs in Japan mag Button ohnehin, womit er unter den Rennfahrern dieser Welt aber bei weitem keine Ausnahme ist. "Ich denke, jeder liebt Suzuka und das ist das Problem. Ich wünschte, sie täten das nicht. Aber es ist eine Strecke, die ich in der Vergangenheit genossen habe und wo ich gut war, also ist es schön, wieder dorthin zu kommen", sagte er. Red Bull erwartete Button schon einmal nicht so viel besser als sein eigenes Team, denn seiner Meinung nach war das österreichische Team auch in Singapur nicht wirklich schneller. "Ich denke nicht, dass das der Fall war. Im Qualfiying hatte Rubens einen Unfall, dadurch kamen sie in die erste Reihe, aber ihre Pace im Rennen war nicht sehr gut. Ich denke nicht, dass Sebastian das Rennen gewonnen hätte. Sie waren nicht so schnell, wie wir gedacht hätten. Ihre Rennpace war nicht so gut wie andere."