Nico Rosberg ging von Anfang an davon aus, dass es für Williams in Monza schwer werden würde. Das hatte sich bereits beim Rennen in Spa-Francorchamps angedeutet, wo die Autos mit einem ähnlichen Aeropaket antraten. Laut Rosberg fehlt es dem Williams an Windschlüpfrigkeit, was sich auf anderen Kursen nicht so sehr bemerkbar macht wie auf den Highspeedkursen in Spa und Monza.

"Es war sehr schwierig, ich habe mich das gesamte Wochenende nicht wohl gefühlt im Auto", berichtete Rosberg nach einem enttäuschenden 18. Platz im Qualifying. Das Team versuchte so viel Abtrieb wie möglich wegzunehmen, um so ein paar Stundenkilometer Topspeed zu gewinnen, aber dadurch verlor man zu viel Grip und Zeit in den langsamen Kurven. "Es war schwierig, eine Runde zusammenzubekommen." Für das Rennen ist dies auch keine Lösung: "So kann man kein Rennen fahren", betonte Rosberg. "Aber wir mussten etwas probieren."

Im Qualifying hatte Rosberg zunächst ein besseres Gefühl, kam sogar an seinen Teamkollegen Kazuki Nakajima heran, der vorher besser unterwegs war als er. "Aber mein größtes Problem war mein zweiter Reifensatz", erklärte Rosberg. "Das hatte ich schon öfter in diesem Jahr, dass zwischen zwei Sätzen ein Unterschied war und es mit dem einen plötzlich nicht mehr ging oder umgekehrt." So zum Beispiel beim Rennen in Barcelona. "Ein Satz funktionierte und ich machte auf einmal einen Riesensprung nach vorne." Diesmal funktionierte sein zweiter Satz überhaupt nicht. "Ich habe keinen Grip gefunden."

Nico Rosberg steht in Monza auf verlorenem Boden., Foto: Sutton
Nico Rosberg steht in Monza auf verlorenem Boden., Foto: Sutton

Wo er in Spa noch irgendwie den Sprung in die Top10 schaffte, war diesmal schon im Q1 Endstation. "Vom Speed her hat man im Rennen in Spa schon gesehen, dass wir nirgends waren", erinnerte er. "Ich habe den Punkt geholt, weil andere Pech hatten, sonst wäre ich Zwölfter oder Dreizehnter geworden." Das droht ihm auch in Monza. Ans Aufgeben denkt er deswegen aber nicht. "Entweder ich komme auf drei Rädern aus der ersten Runde zurück auf als Dritter", sagte er scherzhaft. Am Nürburgring hat er schon mal eine Aufholjagd von 15 auf 4 gezeigt. "Aber hier wird das schwierig. Es werden fast alle Fahrer einen Stopp machen."

Für die nächsten Rennen schöpft er Hoffnung. "Sie sind komplett anders und ähnlich wie Valencia, wo wir zuletzt Fünfter wurden", sagt er. "Ich bin guter Dinge, dass wir in Singapur wieder vorne dabei sein werden. Aber ein bisschen Bedenken habe ich jetzt schon." Die zerstreut sein Technikchef Patrick Head: "Das war eine enttäuschende Performance, aber mehr hat unser Auto nicht drauf." Das Low-Drag-Paket sei nicht gut genug. "Aber wir verbleiben zuversichtlich, dass wir in den nächsten vier Rennen zur gewohnten Wettbewerbsfähigkeit zurückfinden können."