Auch wenn die Anatomie des Unfalls von Felipe Massa in Ungarn nichts mit jenem von Heikki Kovalainen in Barcelona 2008 gemeinsam hatte, am Ende steckten beide in der Absperrung. Allerdings steckten sie unterschiedlich, weswegen Lewis Hamilton meinte: "Das Positive, wenn man überhaupt davon reden kann, war, dass man sah, dass die GPDA und die FIA gut gearbeitet haben. Wenn man sich Heikkis Unfall ansieht, er war in Barcelona unter der Absperrung, Felipe hier nicht. Das funktionierte also", meinte der Weltmeister.

Gleichzeitig musste er betonen, dass man es nicht ignorieren könne, wenn innerhalb kurzer Zeit zwei Unfälle passieren, bei denen Fahrer Gegenstände am Kopf treffen - voriges Wochenende war Henry Surtees verstorben, nachdem ihn bei einem Formel-2-Unfall ein Reifen am Kopf getroffen hatte. "Wir müssen daraus lernen und das verbessern, wenn wir können." Kovalainen war der gleichen Meinung und sagte, dass man Verbesserungen bei der Sicherheit des Kopfes diskutieren müsse. "Ich dachte vorher, wenn das Teil eine andere Farbe gehabt hätte, hätte er es vielleicht früher gesehen. Aber das geht so schnell, er hätte wohl keine Zeit gehabt."

Einig waren sich beide darin, dass sie Massa alles Gute wünschten und darauf hofften, dass er in Ordnung ist. Hamilton nannte den Unfall beängstigend, Kovalainen merkte etwas resignierend an, dass der Zwischenfall so außergewöhnlich war, dass man eigentlich nicht vorher planen könne, wie sich so etwas verhindern lässt. "Es ist sehr unglücklich, wenn sich ein Teil von einem anderen Auto löst. Ich hoffe, er ist OK. Es sah ernst aus."

Auch BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen machte sich Gedanken über den Unfall. "Wir hatten zwei Unfälle hintereinander, die zeigen, dass der Fahrerkopf nach wie vor eine kritische Zone ist", spielte er auf den Surtees-Unfall an. "Was man in einem offenen Formelauto dagegen machen kann? Man kann die Reglementlinie höher ziehen, um Gegenstände abprallen zu lassen, aber rausschauen können, muss der Fahrer trotzdem noch. Die Sicherheitsexperten werden sich sicher damit befassen, aber Patentlösung habe ich keine."