Prodrive und Lola waren eigentlich als Nachrücker gehandelt worden, sollte in der Formel 1 Weltmeisterschaft 2010 doch noch etwas frei werden, beispielsweise, wenn die provisorisch eingeschriebenen Teams nicht mitmachen wollen. Nun sieht es aber so aus, als ob den Nachrücker-Teams eine FOTA-Serie mit den großen Namen des Rennsports wohl besser gefallen würde als eine Formel 1 mit No-Names. So gibt es Gerüchte, dass Prodrive, das eigentlich in der F1 angenommene Campos und einige weitere Teams sich bereits erkundigen, wie die neue Meisterschaft aussehen soll. Martin Whitmarsh erklärte am Freitag auch, dass die FOTA durchaus weitere Teilnehmer aufnehmen wird, um ein größeres Starterfeld zu haben.

"Ich denke, dass acht Teams in jedem Fall genügen, aber wir würden jedes neue oder existierende Team willkommen heißen und es gab da durchaus Interesse von einigen Teams, die angesprochen wurden", meinte Whitmarsh und bezog sich dabei auf Prodrive und das eigentlich schon komplett ausgestiegene Lola, nach denen er konkret gefragt wurde. Whitmarsh glaubte, dass viele Teams gegen Ferrari, Red Bull, Brawn und auch McLaren fahren wollen. "Die Formel 1 hat glaube ich keine gute Arbeit dahingehend geleistet, eine Anzahl an Teams zu entwickeln, die konkurrieren können, eine Serie zu schaffen, die die Fans wollen und es gibt da einige Möglichkeiten, einen besseren Job zu machen - frische Energie rein zu bringen."

Positiv bleiben

Whitmarsh gab zu, dass ein Tag wie dieser, an dem die Formel 1 wohl zerbrechen könnte, ein trauriger Tag ist, gleichzeitig meinte er, dass man optimistisch nach vorne schauen müsse. "Aus diesen Herausforderungen entstehen manchmal neue Ären und neue Möglichkeiten, wir müssen da positiv bleiben. In den vergangenen Stunden hatten wir schon viel Interesse von anderen Teams, die Teil der neuen Serie sein wollen und wir werden alles tun, um sie dazu zu ermutigen, Teil davon zu sein. So wie die FOTA immer gezeigt hat, dass sie den bestehenden Teams hilft und den unabhängigen Teams beisteht, muss auch das Teil einer jeden Organisation sein", erläuterte der McLaren-Teamchef.

Den Fans geht die Zankerei derweil offensichtlich schon gehörig auf die Nerven. Red Bull Teamchef Christian Horner entschuldigte sich deswegen auch im Namen der Teams für das Chaos, in dem sich der Spitzen-Rennsport momentan befindet. "Ich fühle mit der Öffentlichkeit, die als Formel-1-Fans verwirrt und zu einem gewissen Grad auch bestürzt darüber sein müssen, was gerade passiert. Wir haben dieses Jahr eine wundervolle Meisterschaft, es ist Silverstones letzter Formel 1 Grand Prix und dann gibt es diese Politik, die für die generelle Öffentlichkeit schwer zu begreifen ist", sagte er. Horner meinte, dass sich die Formel 1 um das Geschehen auf der Strecke drehen sollte. Das Drumherum nehme nun zu viel Zeit von den Teams und auch anderen Menschen weg.