Timo Glock ist in der Saison 2009 ein neuer Mensch. Relaxter, erfahrener und mit ein paar grauen Haaren mehr. Diese zu opfern hat sich jedoch gelohnt: "Mit einem Jahr F1-Erfahrung ist es einfacher. Ich komme mit dem Team deutlich besser klar, habe mit meinem Ingenieur eine ganz andere Basis, und deswegen ist das schon ein bisschen anders als im letzten Jahr", sagt er in der neuen Ausgabe des Motorsport-Magazins.

Mit der Erfahrung kam bei den ersten Rennen der Erfolg, obwohl es in Bahrain nicht zum großen Durchbruch, einem weiteren Podium oder gar dem Sieg reichte. Einige Experten sehen Toyota und Glock trotzdem als Geheimfavoriten auf Siege. "Ich habe nichts dagegen, aber von mir selbst wird man so etwas nicht hören", sagt Glock im Exklusivinterview mit dem Motorsport-Magazin. "Ich staple da lieber ein bisschen tief."

Die Basis stimme jedoch und sei gut genug für gute Ergebnisse. "Auf dem Podium zu stehen, das gibt schon eine gewisse Bestätigung und Selbstvertrauen, nimmt etwas Druck heraus", sagt er. "Der erste Podiumsplatz letztes Jahr in Ungarn war auch so, vielleicht noch extremer, weil man dann einfach weiß, dass man es kann, dass es funktioniert. Aber auch diesmal habe ich diesen Effekt bemerkt, kam dann schon mit einem ganz anderen Gefühl nach China."

Kein KERS, dafür ein Diffusor

Timo Glock wartet noch auf die große Champagnerfete nach dem ersten Sieg., Foto: Sutton
Timo Glock wartet noch auf die große Champagnerfete nach dem ersten Sieg., Foto: Sutton

Noch nicht mit im Gepäck hat Toyota KERS. "Ich bin überzeugt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben", sagt Glock über den Verzicht auf die Energierückgewinnung. Das Team entwickle KERS in der Fabrik parallel weiter und könne es jederzeit einsetzen, wenn es glaube, dass es auf einer bestimmten Strecke einen Vorteil bringen würde. "Andere Teams hatten öfter mal technische Probleme mit KERS, bei uns hat es auf Anhieb funktioniert, so dass wir es kontinuierlich weiterentwickeln konnten."

Gleiches gilt für den sagenumwobenen Doppel-Diffusor, den Toyota nach der Legalisierung durch die FIA weiter einsetzen darf. "Aber grundsätzlich darf man das alles nicht überbewerten, ich glaube zum Beispiel nicht, dass damit schon eine Vorentscheidung in Sachen WM gefallen sein soll." Brawn habe einen gewissen Vorsprung, der sich aber schon in Barcelona egalisieren könnte. "Auch wir müssen deshalb aufpassen, dass wir da nicht stehen bleiben, müssen konsequent weiterentwickeln, sonst besteht die Gefahr, ganz schnell zurückzufallen." Andererseits könnte ein gute Entwicklungssprung Toyota auch noch weiter nach vorne katapultieren.

Das gesamte Exklusivinterview mit Timo Glock lesen Sie in der Mai-Ausgabe des Motorsport-Magazins. Jetzt im Handel oder am besten gleich online zum Vorzugspreis und ohne Abozwang abonnieren: