Das war ein Rennen nach dem Geschmack von Honda. Am Samstagnachmittag waren die Gesichter noch lang. "Die Enttäuschung war groß, nachdem keiner unserer Fahrer ins Q3 gekommen war", erinnerte Ross Brawn. Doch das Rennen brachte den Grad an Chaos, den Honda für die Mission Punktgewinn brauchte. "Dafür sind wir dankbar", gestand Brawn.

Allen voran Rubens Barrichello. Für den Brasilianer waren es die ersten Punkte der Saison. "Ich bin froh, dass ich das nun hinter mir habe", sagte er. Natürlich habe er nie den Glauben an sich verloren, aber der sechste Platz stimmte ihn sehr glücklich. "Es war ein gutes Rennen, aber leider wurde ich hinter Jarno Trulli lange aufgehalten, sonst hätte ich noch besser abschneiden können."

Davon träumte auch Jenson Button. "Aber mein Rennen war wirklich enttäuschend", urteilte der Brite. Bereits am Start verlor er einige Positionen, als er auf der Innenseite eiskalt erwischt wurde. Danach überholte er Barrichello in der Haarnadel und Webber nach dem Tunnel. "Ich war im Swimming Pool-Komplex hinter Heidfeld, als er über die Kurve hinausschoss", schilderte Button den weiteren Verlauf der ersten Runde. "Ich dachte, es gebe genug Raum für mich, um innen reinzustechen, aber das war nicht so und ich berührte sein Hinterrad mit meinem Frontflügel." Dabei beschädigte er sich nicht nur den Flügel, sondern auch die seitlichen Bargeboards.

Das sollte nicht sein einziger Feindkontakt bleiben. "Später traf mich Kovalainen von hinten, beschädigte das Heck meines Autos und ich drehte mich in der Schikane." Ohne all die Zwischenfälle hätte sich Button wie Barrichello Punkte ausgerechnet. Aber man kann eben nicht immer vom Chaos profitieren.