Das letzte Rennen vor der Sommerpause in Ungarn war zugleich auch das letzte Rennen für das langsamste Auto des Feldes, den Spyker F8-VII. Denn in der Türkei feiert die B-Version des Autos ihre Premiere, die vor allem aerodynamisch nicht mehr viel mit dem alten Dienstwagen von Adrian Sutil zu tun haben wird.

"Ein neuer Frontflügel, neue Frontflügel-Flaps, Frontflügel-Endplatten, Bargeboards, ein neuer Unterboden, Sidepods, Heckflügel, und ein neues Kühlkamin-Layout - es ist ein wirklich umfangreiches Update", berichtet Technikchef Mike Gascoyne gegenüber Autosport. Auch bei den mechanischen Neuerungen habe das Team einen guten Schritt vorwärts gemacht, glaubt der Brite.

So testete man kürzlich schon das neue Getriebe sowie die Hinterradaufhängung auf der Hausstrecke in Silverstone, ohne dass größere Probleme auftraten. Gascoyne glaubt, dass all diese Veränderungen eine dreiviertel Sekunde ausmachen könnten, dämpft aber zugleich die Erwartungen für die austehenden Rennen. "Damit schließen wir gerade mal die Lücke zu Toro Rosso." Ein Punktekandidat werde man dadurch jedenfalls nicht, bleibt der Spyker-Technikdirektor realistisch.

Viel eher sei das komplett überarbeitete Auto als erster Schritt eines langfristigen Prozesses zu sehen. "Es werden noch mehr Updates kommen. Wir haben gerade erst unseren Windtunnel in Brackley in Betrieb genommen, das hätte eigentlich schon vor sechs bis acht Wochen passieren sollen und hat die Entwicklung unseres B-Autos verzögert", sagte Gascoyne.

Ab nun werde sich die Entwicklungsgeschwindigkeit jedoch deutlich erhöhen. "Wir sind ein paar Monate hinter dem Zeitplan aber nun fügt sich alles zusammen. Bisher war das Jahr ganz schön frustrierend, aber wir wussten, dass es ein besch***enes Jahr wird", sagte Gascoyne. Das soll sich im nächsten Jahr aber von Grund auf ändern. So wird das neue Auto gleichzeitig die Basis für die neue Saison stellen - auch was die Regeländerungen betrifft.

"Das neue Getriebe ist von vorne herein auf vier Rennen ausgelegt worden - so dass es die Bestimmungen für das nächste Jahr jetzt schon erfüllt", erklärt Gascoyne. Stattdessen verzichtete man darauf, ein stufenloses Getriebe zu entwickeln.Denn Gascoyne glaubt, dass viele Teams in der nächsten Saison mit dem langlebigen Getriebe Probleme bekommen werden.

"Wir glauben nicht, dass das für Spyker besonders ist, dafür haben wir jetzt eine Basis und können uns in den nächsten anderthalb Jahren auf die massive aerodynamische Weiterverentwicklung konzentrieren", erklärt Gascoyne. "Nächstes Jahr um diese Zeit werden wir ein Team sein, dass Punkte holt."