Der Druck war groß, er war sogar riesengroß. 70.000 Fans an der Strecke und Millionen vor den TV-Bildschirmen wollten Lewis Hamilton siegen sehen. Doch ab seinem ersten Boxenstopp hatte er keine Chance mehr auf den ersehnten Heimtriumph. "Ich dachte, dass der Lollipop oben wäre und bin losgefahren - das war mein Fehler", gestand Hamilton nach seinem Tankstoppmissgeschick. "Das hat wertvolle Zeit gekostet." Allerdings stellte das Team relativ schnell fest, dass er nicht um den Sieg fahren konnte. "Ich war nicht schnell genug für die Ferrari", sagte Lewis.

"Wir haben schon früh gemerkt, dass Lewis allenfalls Dritter werden konnte, deshalb haben wir seinen Motor für das nächste Rennen geschont", verriet Teamboss Ron Dennis. Die gleiche Taktik wendete man auch im dritten Stint von Fernando Alonso an. "Wenn man die nötige Pace nicht hat, sollte man vernünftig sein. Wir müssen auf den Punktestand achten und daran denken, was beim nächsten Mal alles passieren kann. Das was Massa geschehen ist, kann auch uns passieren", spielte er auf dessen Patzer beim Start an. Mit den Plätzen 2 und 3 kann Dennis leben, "aber natürlich hätte ich lieber gewonnen."

Den gleichen Satz benutzte auch Fernando Alonso. "Wir haben meine Strategie umgestellt." Beim ersten Stopp tankte man weniger, um so vielleicht Kimi Räikkönen durch einen kurzen zweiten Stint hinter sich zu halten. "Es hat nicht gereicht, aber es war trotzdem richtig. Wir haben gepokert und verloren." Ein Grund dafür, war der Verkehr, in dem Alonso zu Beginn des 3. Stints stecken blieb. "Aber Ferrari war heute einfach schneller als wir." Warum das der Fall war, weiß der Spanier noch nicht. "Meine einzige Siegchance wäre gewesen, wenn ich von der Pole losgefahren wäre und mir einen Vorsprung hätte herausfahren können." Trotzdem ist er zufrieden. "Ich hätte lieber gewonnen, aber das war nicht drin."