Alex Wurz wirkte nach dem Rennen in Silverstone nicht besonders abgekämpft, eigentlich sogar so, als ob er noch gar kein Rennen gefahren wäre. Doch das war er, allerdings nicht mit dem gewünschten Endergebnis. "Körperlich fühle ich mich gut, geistig bin ich etwas grantig. Das war viel Arbeit für gar nix. Die Strategie ist heute einfach schlecht gelaufen. Ich bin zwar ins Ziel gekommen, aber insgesamt war es enttäuschend", sagte er gegenüber dem ORF.

Für den Österreicher begann es schon beim Start nicht gut. Er hatte einen vollen Tank und angefahrene Reifen. "Damit bin ich schlecht weggekommen und da haben mich auch schon ein paar überholt. Ich habe dann mit dem vollen Tank den Speed auch nicht halten können, wie ich schon vorher befürchtet habe. Wir sind wohl am falschen Reifen gestartet", erklärte Wurz.

Ein Blick auf Honda ließ ihn auch von seiner Erwartung abkommen, dass eine Ein-Stopp-Strategie der falsche Weg gewesen wäre. "Die sind hinter uns gestartet und haben das gescheit gemacht. Ich dachte nicht, dass Ein-Stopp gut funktionieren würde, denn unsere Berechnungen haben gezeigt, dass es sehr langsam ist. Bislang waren unsere Strategien immer gut, nur heute nicht ganz so", stellte er fest.

Auch einen kleinen haarigen Moment hatte Wurz, als er an Scott Speed vorbeigehen konnte. Während bei dem Manöver Speeds Vorderradaufhängung kaputt ging, konnte Wurz zumindest weiterfahren. "Ich wollte die blaue Fahne von Alonso nutzen und mich vorbeipressen. Er [Speed] ist dann komisch nach außen und dann wieder zurück. Für ihn war das schade, denn sein Rennen war damit vorbei. Mir war es eigentlich relativ wurscht", meinte er. Denn den Punkten war er so oder so nicht nahe.

Ganz umsonst war das Rennen aber trotzdem nicht, denn Wurz kann zumindest etwas zuversichtlich auf den Nürburgring vorausschauen. "Die Zeiten am Ende waren ganz OK. Am Nürburgring sollten wir im Zeittraining so um zehn oder elf sein, dann sieht es ganz gut aus. Die langsamen Kurven sollten uns mehr liegen als anderen Teams", meinte er. In zwei Wochen wird er herausfinden, ob er damit Recht behält.