In jeder Session verabschiedete sich ein Williams-Pilot. Da nur zwei Fahrer pro Team zugelassen sind, braucht es keinen Mathematikguru, um festzustellen, dass keiner der Blauen die dritte Qualifyingrunde erreichte. "Heute war es noch schwieriger als gestern", sagt Nico Rosberg. "Die Plätze 14 und 17 sind ein Desaster." Eigentlich wollte er seine Zeit verbessern, aber das gelang ihm nicht, weil seine Bremsen zu stark abgekühlt waren. "Deswegen konnte ich nicht so hart bremsen wie ich wollte." Insgesamt habe dem Paket das gewisse Etwas gefehlt. "Ich konnte nicht genügend Speed herausholen." Jetzt könne man nur noch auf eine gute Strategie bauen, um wenigstens noch etwas Positives aus dem Rennwochenende mitzunehmen.

Dass dies möglich ist, hat Alexander Wurz vor einer Woche bewies. Da fuhr er von Startplatz 19 auf Rang 3 nach vorne. Solche Wunder benötigen eine gewiefte Strategie, viel Glück und noch mehr Chaos. Das gab es in Montreal. Diesmal war Wurz einfach nur sauer. "Ich bin verärgert", sagt er. "Das war nicht gut." Auf seinem ersten Run sei das Auto noch gut gewesen, "aber danach nicht mehr. Ich konnte mich nicht an die Balance gewöhnen, das hat mich eine halbe Sekunde im ersten Sektor gekostet." Für ihn kam das völlig überraschend. "Es sah so aus, als ob er auf dem zweiten Run etwas härter pushte", sagt Chefingenieur Rod Nelson. "Aber er kam etwas weit nach draußen, danach waren seine Reifen schmutzig. Das hat Zeit gekostet und er kam nicht ins Q2 - das ist ziemlich enttäuschend."