Während im deutschen Blätterwald Gerüchte auftauchen, wonach Ralf Schumacher möglicherweise bereits nach den Rennen in Nordamerika ersetzt werden könnte - und diese in den gleichen Artikeln von Team und Management weitestgehend dementiert werden -, konzentriert sich Schumacher selbst auf die bevorstehenden Rennen und blickt auch analytisch auf das Wochenende in Monaco zurück. Dort war es für ihn abermals nicht nach Wunsch gelaufen. "Wir hatten vom Donnerstag weg keinen Grip", sagte er in einem von Toyota veröffentlichten Interview. Das verbesserte sich auch nicht, als im Verlauf des Wochenendes mehr Gummi auf die Strecke kam - wahrscheinlich auch wegen der Regenfälle. "Wenn du in Monaco keinen Grip hast, dann hast du auch kein Vertrauen und kannst nicht pushen, so einfach ist das", erklärte Schumacher.

Eines der größten Probleme war, dass die Reifen nicht gut auf Temperatur kamen. Doch das will er nun nicht als neues Problem am Toyota verstanden wissen. "Ich denke, voriges Wochenende haben wir gesehen, dass es einige Strecken gibt, auf denen wir gut sind, aber Monaco nicht dazugehört. Einige Teams, die normalerweise recht weit hinter uns sind, schienen sehr stark", betonte er. Nachdem er auch im Qualifying mit den Grip-Problemem zu kämpfen hatte, war dann im Rennen die Strategie klar. Mit vollem Tank war nur ein Stopp geplant und das sollte ihn nach vorne bringen.

Doch die Strategie ging nicht auf, da er hinter einem Spyker fest hing und mit vollem Tank keinen Angriff starten konnte. "Ich fuhr länger als jeder auf einer Ein-Stopp-Strategie, bis Runde 49 von 78, was zeigt, wie schwer das Auto in den ersten Runden war. Ich hatte kaum freie Fahrt und der 16. Platz, nur eine Sekunde hinter Jarno, war alles, was ich erreichen konnte." Außerdem fuhr Schumacher die schnelleren Rennrunden als Trulli, womit er zumindest mathematisch die Oberhand behielt. Den Platz im hinteren Teil des Feldes will Ralf nun auch nicht als Maßstab für die weiteren Rennen sehen. "Monaco ist etwas Einmaliges und ich denke, so muss man es auch handhaben. Das Team hat bei allen der ersten drei Rennen Punkte geholt und wir arbeiten hart, um Fortschritte zu erreichen", erklärte er.

Die Reifen kamen nur schlecht auf Temperatur, Foto: Sutton
Die Reifen kamen nur schlecht auf Temperatur, Foto: Sutton

In Montreal wird die Strecke wieder ganz andere Anforderungen an das Auto stellen, weswegen dort auch alles wieder völlig anders aussehen kann. Davon ist auch Schumacher überzeugt. "Wir werden viel weniger Abtrieb haben und der TF107 sollte besser auf die Strecke passen. Hoffen wir es. Ich komme auch gerne nach Montreal, da es ein gutes Ambiente um die Strecke gibt und ich werde mein Bestes geben, um ein gutes Resultat zu holen", ließ er all seine Zweifler wissen. Christian Danner zählt übrigens nicht dazu. Am Rennsonntag von Monaco sagte er zu motorsport-magazin.com: "Er war gar nicht so langsam, er war genauso schnell wie Trulli. Auch wenn es hart ist, um die goldene Ananas zu fahren, er ist tapfer zu Ende gefahren und das gar nicht so schlecht (...) Er war sowohl in Barcelona als auch in Monaco im Rennen schnell. Dass er am Anfang ausgesehen hat wie eine Oma, lag nicht an seinem Speed. Das ist hier so."