Formel E in Rom: Zwei Unfälle überschatten Wochenende

Ein Horror-Unfall am Samstag mit vielen zerstörten Autos, ein Titelanwärter-Crash am Sonntag: Beim vorletzten Rennwochenende der Formel-E-Saison in Rom krachte es gleich mehrfach. Das Samstagsrennen gewann 'Rom-Eroberer' Mitch Evans (Jaguar) - sein vierter Sieg in Italien - vor Nick Cassidy (Envision-Jaguar) und Maximilian Günther beim Heimspiel seines Maserati-Teams.

Am Sonntag bei 38 Grad ging Evans, der Anschluss im Titelkampf gefunden hatte, jedoch übermütig zu Werke und schoss den bis dato WM-Führenden Cassidy sowie sich selbst früh aus dem Rennen. Andretti-Ass Dennis bedankte sich und übernahm mit seinem zweiten Saisonsieg vor Norman Nato (Nissan) und Sam Bird (Jaguar, in Rennen 1 im Mittelpunkt der Karambolage) die Gesamtführung. Vor dem Saisonfinale in London Ende Juli (29./30.07.) hat der Brite 24 Punkte Vorsprung auf Verfolger Evans. Pascal Wehrlein hat nach einem schwierigen Wochenende mit 59 Zählern Rückstand nur noch kleine Chancen auf die Weltmeisterschaft.

GT Masters: Mercedes und Lamborghini siegen im Rahmen des Truck GP

Vor 130.000 Zuschauern im Rahmen des Truck Grand Prix gastierte das ADAC GT Masters auf dem Nürburgring. Auf abtrocknender Strecke legten am Samstag die Landgraf-Mercedes-Youngster Salman Owega und Elias Seppänen mit einem starken Start den Grundstein für den späteren Sieg. Mercedes-AMG gelang durch den HRT-Benz mit Alain Valente/Ralf Aron sogar ein Doppelsieg, das Podest komplettierten Maximilian Paul und Simon Connor Primm im Paul-Motorsport-Lamborghini.

Am Sonntag legte die Lambo-Fraktion sogar mit einem Sieg nach, diesmal in Form des Grasser Racing Team mit Benjamin Hites und Marco Mapelli. Zuvor hatte Mapelli den Italienern die 50. Lambo-Pole in der Geschichte des GT Masters beschert. DTM-Pilot Marco Wittmann und Teamkollege Sanro Holzem belegten beim Gaststart von Project-1-BMW den zweiten Platz vor Finn Gehrsitz/Sven Müller. Das Porsche-Duo von Joos verabschiedet sich als Halbzeitmeister in die Sommerpause.

Sebastian Vettel zu Gast beim Goodwood Festival of Speed, Foto: LAT Images
Sebastian Vettel zu Gast beim Goodwood Festival of Speed, Foto: LAT Images

Goodwood Festival of Speed: Samstag fällt aus - Vettel und Schumacher im Einsatz

Das alljährliche Goodwood Festival of Speed feierte in diesemJahr sein 30-jähriges Jubiläum. Dieses Mal mit von der Partie: Sebastian Vettel, Mick Schumacher und starke Windböen. Letztere verhinderten die Fortsetzung des Traditionsevents am Samstag, zu gefährdet waren die Strukturen und Zuschauer. Eine Erstattung der Tickets soll einige Tage nach dem Wochenende erfolgen.

Statt am Samstag stiegen die beiden Deutschen also erst am Sonntag in ihre historischen Formel-1-Boliden. Sebastian Vettel pilotierte sowohl den Williams FW14B von 1992, als auch den McLaren MP4/8 von Ayrton Senna aus dem Jahr 1993. Mick Schumacher den Mercedes W02 seines Vaters aus dem Jahr 2011. Die schnellste Zeit beim legendären Hill Climb setzte Marvin Kirchhöfer mithilfe eines McLaren Solus GT. In 45,34 Sekunden bewältigte der Deutsche die 1,16 Meilen lange Traditionsstrecke.

GT World Challenge: Valentino Rossi gewinnt Heimrennen auf vier Rädern

Valentino Rossi gewann bei der GT World Challenge sein Heimrennen in Misano und bewies, dass der Italiener nicht nur auf zwei Rädern Siege einfahren kann. Er gewann zusammen mit Maxime Martin sein erstes Rennen beim Europe Sprint Cup im BMW M4 GT3 der WRT-Mannschaft. Vor dem obligatorischen Boxenstopp lag der BMW nur auf dem dritten Platz. Während das Team von Valentino Rossi einen reibungslosen Boxenstopp mit Fahrerwechsel absolvierte, hatte das besser platzierte WRT-Auto Probleme mit einem blockierenden Rad. Der BMW mit der Nummer 32, gesteuert von Dries Vanthoor und Charles Weerts, verlor etwa 13 Sekunden in der Boxengasse. Anschließend lieferte sich Rossi ein Duell mit Patric Niederhauser im Audi von Sainteloc mit der Nummer 25, der eine andere Strategie verfolgte. Doch Rossi setzte dank eines starken Tempos und zeitweise schnellster Rennrunde durch und eroberte so die Führung. Mit einem Vorsprung von knapp über 4 Sekunden überquerte der neunfache Motorrad-Weltmeister die Ziellinie.

Valentino Rossi nach seinem Premierensieg in der GT World Challenge, Foto: GT World Challenge Media
Valentino Rossi nach seinem Premierensieg in der GT World Challenge, Foto: GT World Challenge Media

Dominator Truex siegt auf der Magic Mile

Das 20. NASCAR Cup-Rennen der Regular Season auf dem New Hampshire Motor Speedway in Loudon musste wegen einem starken Unwetter von Sonntag auf Montag verlegt werden. Polesetter und Vorjahressieger Christopher Bell führte im Gibbs-Toyota nur die erste Runde das Feld an. Dann folgte die Show seines Teamkollergen Martin Truex Junior. Truex gewann die erste und zweite Stage mit Vorsprung und sicherte sich den dritten Saisonsieg nach 254 von 301 Führungsrunden. Es war sein erster Erfolg auf der 'Magic Mile' und der 35. Sieg in seiner Karriere.

Martin Truex Junior gewinnt auf der Magic Mile, Foto: LAT Images
Martin Truex Junior gewinnt auf der Magic Mile, Foto: LAT Images

Für Loudon-Verhältnisse war es ein sehr interessantes Rennen mit vielen Überholmanövern, die sich hinter Truex abspielten. Titelverteidiger Joey Logano konnte durch drei späte Gelbphasen für eine spannendes Finale sorgen. Aber Truex setzte sich gegen den Penske-Ford-Piloten durch. Hinter Logano wurde Kyle Larson im Hendrick-Chevrolet Dritter.

Speedway-GP: Dan Bewley gewinnt im Sturz-Chaos von Malila

In einem von zahlreichen Stürzen geprägten Speedway-GP in Malila (Schweden) konnte der Brite Dan Bewley überraschend den Sieg einfahren. Der 24-Jährige riss in einem dramatischen Finale dem Slowenen Martin Vaculik nach einem Restart den sicher-geglaubten Triumph aus der Hand und feierte dadurch seinen ersten Saisonsieg. In der dritten und letzten Runde des Finales sah zunächst alles nach einem ungefährdeten Sieg für Vaculik aus, jedoch fasste sich Lokalmatador Frederik Lindgren in der letzten Kurve ein Herz, überschoss dabei allerdings komplett und kollidierte mit dem Führenden Vaculik. Beide Fahrer blieben unverletzt und Lindgren entschuldigte sich umgehend bei seinem Kontrahenten, jedoch konnte in Folge der Kollision keiner der beiden Fahrer das Rennen beenden. Bewley war der lachende Dritte und überquerte ungehindert die Ziellinie als Erster.

Trotz des Final-Unfalls sprang Lindgren auf den zweiten Platz in der Fahrerwertung, unter anderem weil der Australier Jack Holder, genau wie der Gesamtführende Bartosz Zmarzlik, überraschend im Halbfinale scheiterte und Punkte liegen ließ. Durch seinen Erfolg kletterte Bewley in der Gesamtwertung auf den fünften Platz.

ELMS: Algarve Pro Racing gewinnt die vier Stunden von Le Castellet

Der Oreca-Gibson mit der Startnummer 25 von Algarve Pro Racing hat die zweite Runde der European LeMans Series 2023, die vier Stunden von Le Castellet, gewinnen können. Entscheidend für den Erfolg war vor allem James Allen, der in den letzten zehn Minuten des Rennens Louis Deletraz im Team Turkey Oreca mit der Startnummer 34 überholte und dadurch seinem Team den Sieg sicherte. Der ehemalige Formel-2-Pilot Deletraz hatte zum Ende des Rennens mit dem vorderen linken Rad zu kämpfen und musste sich schlussendlich Neel Jani und dem Duqueine Team geschlagen geben, rettete sich allerdings auf Platz 3 ins Ziel.

Der Sieg in der LMP3-Klasse wurde vom Racing Spirit of Léman-Team mit der Startnummer 31 errungen, das als Zehnter von insgesamt 12 LMP3-Teilnehmern ins Rennen ging. In der letzten Stunde gelang es Antoine Doquin, von der sechsten Position auf den ersten Platz vorzurücken und mit einem Vorsprung von 10 Sekunden vor dem Duqueine-Fahrzeug mit der Startnummer 12 vom WTM by Rinaldi Racing-Team das Rennen zu beenden.

Foto: DUQUEINE TEAM
Foto: DUQUEINE TEAM

Der amtierende Champion, Proton Competition, sicherte sich die maximalen Punkte in Le Castellet, nachdem der Porsche 911 RSR-19 mit der Startnummer 77 von der Pole-Position aus in einem hart umkämpften Rennen gewann. Julien Andlauer überquerte die Ziellinie mit einem Vorsprung von 11,4 Sekunden vor dem Porsche 911 des Teams Iron Lynx mit der Startnummer 60, gefahren von Matteo Cairoli, und machte somit einen Porsche-Doppelsieg in Frankreich perfekt.

Indycar: Christian Lundgaard holt sich Premieren-Sieg im Chaos von Toronto

Nach Pole-Position am Samstag komplettierte der Däne Christian Lundgaard sein starkes Wochenende in Toronto mit seinem Premieren-Sieg in der Indycar-Serie. Alex Palou konnte seine Siegesserie nicht fortsetzen, baute allerdings mit dem zweiten Platz seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus. Colton Herta kam auf dem 1.786 Meilen langen Straßenkurs auf dem dritten Platz ins Ziel. Nach einer Startkollision in Kurve 1 mussten bereits mehrere Fahrer das Rennen aufgeben und nach acht Runden konnte das Rennen hinter dem Safety-Car erneut gestartet werden.

Christian Lundgaard holt sich in Toronto seinen Premieren-Sieg, Foto: LAT Images
Christian Lundgaard holt sich in Toronto seinen Premieren-Sieg, Foto: LAT Images

Für einen Strategie-Poker sorgte zur Halbzeit des Rennens der ehemalige Formel-1-Fahrer Romain Grosjean, der mit Problemen am Lenkrad seinen Andretti-Honda in die Betonwand setzte und das Rennen aufgeben musste. Durch die lange Caution-Phase wurden die Reifen-Strategien der Teams durcheinander gewürfelt. Der große Gewinner des Grosjean-Crashes war Alex Palou, der dadurch vom Mittelfeld an das vordere Ende des Feldes gespült wurde, sich mit einem kaputten Frontflügel allerdings dem heranrauschenden Lundgaard geschlagen geben musste. Für Lundgaards Letterman-Lanigan-Racing-Team ist es der erste Sieg seit dem Triumph beim Indy500 im Jahr 2020.

Super Formula: Liam Lawson setzt nächstes Ausrufezeichen in Fuji

Liam Lawson ließ sich von der ausbleibenden Beförderung in das Formel-1-Cockpit von AlphaTauri nicht aus der Ruhe bringen und gewann das Rennen der japanischen Super Formula in Fuji. Es war der dritte Saisonsieg für den Red-Bull-Junior, der damit nur noch einen Punkt hinter dem Gesamtführenden Ritomo Miyata liegt und in seiner Rookie-Saison weiterhin gute Chancen auf den Gesamtsieg innehat. Vom zweiten Startplatz ins Rennen gegangen, schob sich Lawson in Runde 11 dank eines Undercuts am Führenden und Polesitter Tadasuke Makino vorbei und ließ im weiteren Rennverlauf keine Zweifel mehr am Rennsieg aufkommen.

Truck GP: Jochen Hahn mit Heimerfolg auf dem Nürburgring

Beim vierten und letzten Rennen der Truck Racing Europameisterschaft auf dem Nürburgring konnte der Deutsche Jochen Hahn einen Heimsieg einfahren. Vor den gut gefüllten Rängen gelang dem sechsfachen Europameister, nach rundenlangem Verteidigen vor seinem ungarischen Kontrahenten Norbert Kiss, der krönende Abschluss des Rennwochenendes auf der deutschen Traditionsstrecke. Den letzten Platz auf dem Podium sicherte sich der englische MAN-Pilot Jamie Anderson, Lokalmatador Sascha Lenz verpasste mit dem vierten Platz das Podium nur knapp.