Die Diskussion um eine mögliche Bestrafung von McLaren, weil man beim Rennen in Monaco Lewis Hamilton dazu angehalten hatte, Fernando Alonso nicht zu attackieren und den Briten auch mit der Boxenstrategie etwas benachteiligt hatte, schlägt weiter hohe Wellen. Nun hat sich auch Bernie Ecclestone eingeschalten, der meinte: "Sie könnten ausgeschlossen werden oder Punkte abgezogen bekommen." Denn seiner Meinung nach, ist eine Geldstrafe, wie sie Ferrari 2002 für die Teamorder in Österreich bekam, nicht wirksam.

"Wenn es Anweisungen gab, dann kämen sie billig davon, sollten sie die gleiche Strafe erhalten wie Ferrari. Eine Geldstrafe für McLaren, mit dem Geld, das sie haben, hätte nicht die gleiche Auswirkung als ein Punkteabzug", meinte Ecclestone gegenüber der Daily Mail. Zudem war eine Teamorder 2002 noch nicht illegal, damals hatte Ferrari die Strafe erhalten, weil man das Prozedere der Siegerehrung missachtet hatte, als Michael Schumacher und Rubens Barrichello die Plätze tauschten. Was der Formel 1-Boss aber nicht will, ist eine Bestrafung der Fahrer, wenn sie nur auf Anweisung des Teams gehandelt hatten.

Ecclestones Meinung ist auch ein weiterer Brite. Damon Hill ist der Ansicht, dass McLaren - sollte das Team schuldig sein - ein schlimmeres Vergehen begangen habe als die Türkei im Vorjahr. Damals hatten die Veranstalter eine Strafe von 5 Millionen Dollar erhalten, weil bei der Siegerehrung der Anführer von Nordzypern einen Auftritt hatte und damit ein Politikum aus der Veranstaltung gemacht wurde. Denn die türkische Republik Nordzypern wird außer von der Türkei von keinem Land der Welt anerkannt.

Der Meinung dieser beiden steht aber ein Formel 1 Stewart, Joaquin Verdegay, gegenüber, der es eher als ein minderes Vergehen ansieht, sollte McLaren seine Fahrer dazu angehalten haben, keine zu hohen Risiken am Ende des Rennens einzugehen, um damit der Gefahr entgegenzuwirken, dass beide Autos in den Leitplanken landen. Jackie Stewart hatte gestern bereits betont, dass er keine Unregelmäßigkeiten feststellen konnte, die es zu bestrafen gilt. Und auch die spanische Zeitung Diario As tat seine Meinung kund, die vor allem einen Seitenhieb auf die Proteste, vor allem von britischer Seite, bot: "Mit der Ausnahme einiger Briten gibt es keine einzige Person auf dem Planeten, welche die Logik der FIA [und ihrer Untersuchung] in dieser Sache erkennen kann."