War die Euphorie nach dem Qualifying am Samstag noch etwas verfrüht, so hatte McLaren am Sonntag jedes Recht dazu, sich über die starke Vorstellung im Rennen zu freuen. "Dieser Sieg bedeutet für mich und den WM-Kampf sehr viel", meinte Fernando Alonso, der durch das Ergebnis von Monaco die Arbeit der vergangenen Wochen bestätigt sieht. "Ich hatte noch nie die Erfahrung, mit mehr als einer Minute vor der Konkurrenz zu siegen, was dies zu einem meiner besten Siege macht", betonte der Weltmeister noch. Das Rennen selbst, lief recht problemfrei. Nach einem mittelmäßigen Start konnte er die Führung behaupten, Benzin sparen, sich etwas über die Überrundeten ärgern und Lewis Hamilton hinter sich herfahren sehen.

Hamilton hatte dank der Strecke von Monaco auch nicht wirklich etwas auszurichten, aber der zweite Platz machte den jungen Briten auch deswegen froh, weil er dabei die gleichen Rundenzeiten wie Alonso fahren konnte. "Ich konnte nahe an Fernando heranfahren, aber es hat keinen Sinn gemacht, etwas Verrücktes zu probieren, da es unser Job ist, so viele Punkte wie möglich für das Team zu sichern", sagte Hamilton. Er sah die einzige Chance darin, dass sein Vordermann einen Fehler machen würde, da der aber zweifacher Weltmeister ist, glaubte er nicht daran. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich ein wenig über das Graining seiner Vorderreifen zu ärgern, ein paar Mal die Leitplanken zu berühren und sich über ein schönes Wochenende für das Team zu freuen.

Eine Freude, die sich wenig überraschend auch zu den Teamverantwortlichen Ron Dennis und Norbert Haug ausbreitete. Denn McLaren hat das 14. Mal im Fürstentum gewonnen und für Dennis war es besonders wichtig, dass beide Fahrer die Autos auch gut nachhause brachten. Einen kleinen Wehrmutstropfen gab es trotzdem. "Es gibt ein wenig Enttäuschung, wegen der verschiedenen Strategien, die wir brauchten, um mit einem potentiellen Safety Car umzugehen, was in den vergangenen fünf Jahren vier Mal geschehen ist. Deswegen muss man vorher entscheiden, welcher der beiden Piloten den Sieg davontragen wird", sagte Dennis. Nach der ersten Serie von Boxenstopps wurde dann aber auch Hamilton auf zwei Stopps umgestellt und beide angewiesen, das Tempo raus zu nehmen, um die Bremsen zu schonen. "Als Team möchten wir, dass beide racen, aber diese Strecke verlangt einen disziplinierten Zugang und deswegen können wir Monte Carlo mit dem Punktemaximum verlassen."