Frust und Freude liegen eng beieinander. Bei Red Bull und Renault lag ein Zwischenfall dazwischen. "Wenn David Coulthard nicht gewesen wäre, dann hätten wir heute mit Sicherheit beide Autos in die Top Ten gebracht", schimpfte Flavio Briatore. "Mit Coulthard auf der Strecke ist halt vieles ein bisschen schwieriger."

Auch Pat Symonds war aufgebracht. "Es ist eine Schande, dass der älteste Fahrer im Feld, der mit der meisten Erfahrung im Verkehr, nicht fähig ist seine eigenen Prinzipien umzusetzen." Was war passiert? "Ich kam um die erste Kurve und sah Coulthard aus der Box fahren", berichtete Heikki Kovalainen. "Ich dachte, dass er mich nach dem Casino vorbeilassen würde oder spätestens im Tunnel." Aber das geschah nicht. "Er blieb die ganze Runde vor mir und hat mir meine Zeit ruiniert." Das habe ihm beim erfahrensten Piloten des Feldes überrascht. Statt in die Top10 schaffte es Kovalainen nur auf Startplatz 14.

"Ich wusste nicht, dass Kovalainen auf seiner gezeiteten Runde war", verteidigte sich Coulthard. "Sonst hätte ich ihn natürlich vorbeigelassen. Ich habe mit dem Team kommuniziert, um herauszufinden, was im Verkehr um mich herum los war, aber es kam zu einem Missverständnis. Ich bekam nicht die richtige Information." Die Strafe folgte auf dem Fuße: Coulthard wurde von den Rennkommissaren nicht für die zweite Session zugelassen, alle seine Zeiten aus dem Q2 gestrichen. Er muss nun von Rang 16 starten.

"Es ist frustrierend, nicht beide Autos in den Top10 zu haben", bilanzierte Christian Horner. "Es war ein Kommunikationsfehler an der Boxenmauer, David hat es nicht absichtlich getan." Ein bisschen Freude gab es bei Red Bull trotzdem: Mark Webber fuhr auf Platz 6 und erzielte damit das beste Qualifyingergebnis der Saison - der Aufwärtstrend der roten Bullen geht also weiter.

Das gilt auch für Renault, wo Giancarlo Fisichella starker Vierter wurde. "Ich bin stolz auf unsere Arbeit an diesem Wochenende", freute sich der Italiener. "Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass wir besser werden." Wie bei Red Bull trauerte aber auch Renault einer verpassten Gelegenheit nach, beide Autos ins Q3 zu bringen. Frust und Freude liegen eben eng beieinander. Bei Red Bull und Renault lag ein Zwischenfall dazwischen.