Kalt ist es in Wegberg vor den Toren von Mönchengladbach. Doch weder die Kälte noch die Dunkelheit hindern eine zurück gebliebene Ente vor dem Hotel und Restaurant Burg Wegberg daran munter und fröhlich vor sich hin zu quaken.

Angezogen wird das Federtier von einem hell erleuchteten Raum, der mit seiner warmen und familiären Atmosphäre nicht nur das Interesse der Ente erweckt hat. Im Inneren der Burg Wegberg haben sich über 100 Mitglieder des 1. offiziellen Nick Heidfeld Fanclubs eingefunden, um zusammen mit Ihrem Star ein in jeder Hinsicht erfolgreiches Jahr zu feiern.

Ein Blick zurück

Nick hat zurzeit viel Grund zum Lachen., Foto: adrivo Sportpresse
Nick hat zurzeit viel Grund zum Lachen., Foto: adrivo Sportpresse

Traditionell findet im Dezember eines jeden Jahres die große Weihnachtsfeier des Nick Heidfeld Fanclubs statt. Im Gegensatz zu vielen anderen Weihnachtsfeiern, treffen sich hier aber nicht einfach 'nur' die Anhänger eines F1-Piloten zu einem gemütlichen Abendessen.

Der Nick Heidfeld Fanclub ist eine große Familie, die in der Weihnachtszeit genauso wenig auf ihren Star - und dessen richtige Familie - verzichten muss, wie bei den vielen anderen Veranstaltungen im Laufe eines Jahres. Genau jene standen zusammen mit den sportlichen Leistungen und Entwicklungen im offiziellen Teil der Feier im Vordergrund.

Für Nick hätte das Jahr 2005 nur geringfügig besser verlaufen können - nämlich ohne seine beiden Unfälle auf zwei respektive vier Rädern. Ansonsten ist sein Glück momentan perfekt: "Ich erlebe derzeit absolut die schönste Zeit meines Lebens", strahlte Quick Nick bei einer der Interviewrunden in den applaudierenden Saal. "In erster Linie aufgrund der Tatsache, dass wir eine Tochter haben und zusätzlich läuft es im Beruf auch nicht gerade schlecht..."

Wie gut es vor allem im ersten Saisondrittel gelaufen ist, untermauerten Fanclub Präsident André Theuerzeit in seiner ursprünglich nur als kurz geplanten Eröffnungsrede und einige schöne Videobeiträge, die erneut Jubel unter den Fans aufbranden ließen.

Aber allen Erfolgen, Podestplätzen und Zukunftsaussichten bei BMW Sauber zum Trotz, gibt es für Nick im Moment nichts Wichtigeres als seine junge Familie: "Mein Leben hat sich fast um 180 Grad gedreht. Ich habe schon immer Kinder geliebt und mich vorher mit vielen Eltern unterhalten, aber bevor man nicht ein eigenes Kind hat, kann man gar nicht begreifen, wie wichtig einem das ab diesem Moment in seinem Leben wird. Es ist einfach das Allerwichtigste, was es gibt."

Weihnachten bei Familie Heidfeld

Für die Mitglieder war schon am Freitag Bescherung., Foto: adrivo Sportpresse
Für die Mitglieder war schon am Freitag Bescherung., Foto: adrivo Sportpresse

Wie Nick die Weihnachtsfeier verbrachte, wissen wir jetzt: Mit seinen Fans. Aber wie feiern er und seine kleine Familie den heiligen Abend?

"In diesem Jahr werden wir zum ersten Mal zu Hause in der Schweiz feiern", sagt er. "In den letzten Jahren verbrachten wir Weihnachten immer noch zusammen mit unseren Eltern, aber diesmal feiern Patricia, Juni und ich zum ersten Mal Weihnachten alleine."

Die Preise sind heiß

Zu Weihnachten gehören natürlich Geschenke. Und während Nick seine Weihnachtseinkäufe noch tätigen muss, haben die Fanclub-Organisatoren ganze Arbeit geleistet und für die alljährliche Tombola wieder jede Menge attraktive Preise zusammengetragen.

Unter den insgesamt 205 Preisen im Gesamtwert von über 7.000 Euro fand sich alles was ein Fanherz begehren könnte: F1-Modelle, Original-Fahrzeugteile, Fanartikel, Gutscheine oder Mitgliedschaften im motorsport-magazin.com Premium Club.

Die drei Top-Preise schickten die glücklichen Gewinner mit Schumann Reisen zu den Formel 1 und Motorrad Grand Prix von Deutschland in Hockenheim und am Sachsenring.

Gezogen wurden die Preise unter anderem von Weitspringer Schahriar Bigdeli und Nick Heidfeld. Ob dessen Fahrradunfall etwas mit der schwierigen Ermittlung des Gewinners eines neuen Rennrades zu tun hatte, ließ sich nicht in Erfahrung bringen. Vielleicht wird das Lossystem bis zum nächsten Jahr aber auch nur noch einmal überarbeitet. Regeländerungen sind im F1-Umfeld ja gang und gäbe.

Auf Bestzeitenjagd

Quick Nick machte seinem Namen alle Ehre., Foto: adrivo Sportpresse
Quick Nick machte seinem Namen alle Ehre., Foto: adrivo Sportpresse

Nicht mehr aktuell ist in der Königsklasse das Einrunden-Qualifying. Im Fanclub-Wettbewerb auf der Playstation war dennoch eine schnelle Runde gefragt.

Während die beiden schnellsten Fanclubmitglieder nach der Vorausscheidung gegen Nick antreten durften, erfreute sich auch die inoffizielle Wertung der Nichtmitglieder, Partner und Veranstalter äußerst großer Beliebtheit.

Dem Profi-Rennfahrer konnte im Finale trotzdem niemand das Lenkrad reichen: Quick Nick machte seinem Spitznamen alle Ehre und sicherte sich auf seiner Lieblingsstrecke in Suzuka die schnellste Rundenzeit des gesamten Abends.

Zuvor machte er bei den Runden der anderen Finalteilnehmer seinem Bruder Sven als Kommentator Konkurrenz. Während Sven seiner Co-Kommentatorenrolle beim Formel BMW Weltfinale im sonnigen Bahrain nachkam und im Rahmen der Weihnachtsfeier nur in einem höchstinteressanten Videobeitrag auftrat, gab Nick den Fans bei Ausflügen ins Kiesbett einige wertvolle Fahrtipps: "Ich möchte mich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, bevor ich nachher selbst gefahren bin, aber so sieht die Ideallinie nicht aus."

Wer wird Weltmeister?

Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus. So auch die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in unseren Breiten.

Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt., Foto: adrivo Sportpresse
Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt., Foto: adrivo Sportpresse

Für diese hat sich einer der Fanclub-Partner etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Die BMW-Autohausgruppe Walkenhorst hat 32 Mini-Sondermodelle mit den Landesflaggen aller Teilnehmerländer anfertigen lassen und wer den Mini des kommenden Weltmeisters kauft, bekommt sein Geld zurück.

Obwohl Nick im Finale Deutschland gegen Brasilien auf einen deutschen Sieg setzt, ließ ihm eine Frage keine Ruhe: "Ich stehe natürlich voll hinter Deutschland, aber ist der brasilianische Wagen noch zu haben?"

Der Fan des Jahres

Zum zweiten Mal vergab der Fanclub in diesem Jahr das Prädikat des Fans des Jahres. Nachdem dieser Titel bei seiner Premiere 2004 in die Schweiz ging, wurde diesmal Frank Weber die Ehre zuteil.

Das erste Fanclub-Mitglied außerhalb des Freundeskreises von Nick erhielt von ihm einen Original-Rennschuh überreicht und konnte sich selbst nicht erklären, wie er eigentlich die Zeit gefunden hat, bei beinahe allen Fanclub-Events dabei gewesen zu sein.

Nach dieser Ehrung haben sich die vielen Stunden in Zügen, Bussen und Flugzeugen sowie die rüden Weckversuche diverser Zugschaffner endlich einmal ausgezahlt.

Der Fanclub des Jahres

Jeder bekam seine Unterschrift., Foto: adrivo Sportpresse
Jeder bekam seine Unterschrift., Foto: adrivo Sportpresse

Aber nicht nur der Fan des Jahres verließ die Weihnachtsfeier mit einem weiteren unvergesslichen Erlebnis im Gepäck. Auch alle anderen Mitglieder durften mit ihrem Star sprechen, sich mit ihm fotografieren lassen und die obligatorischen Autogramme sammeln.

"Ich kann nur immer wieder betonen und das meine ich ganz ehrlich und das kommt wirklich von Herzen: Die Atmosphäre bei den vielen Fanclub-Events und vor allem bei der Weihnachtsfeier ist immer wieder etwas ganz Besonderes", freute sich Nick über die Begeisterung seiner Fans. "Deshalb macht es mir jedes Mal wieder sehr viel Spaß und ich hoffe, dass ich diesen Spaß an meine Fans vermitteln kann."

Glückliche und zufriedene Gesichter und eine entspannte Atmosphäre bei der ausklingenden Feier sagen eindeutig: Ja!