Max Verstappen steht beim Formel-1-GP in Saudi-Arabien auf der Pole Position. Doch das Qualifying in Jeddah mutierte am Freitag bei Red Bull zur Nebensache. Kurz vor dem Beginn der Session wurde bekannt, dass ein Aus von Dr. Helmut Marko im Raum steht. Der Red-Bull-Motorsportchef betonte später: "Es muss alles passen, dass ich da weiter arbeiten will."

Red Bull wurde von den Aussagen auf dem falschen Fuß erwischt. Gleichzeitig bestätigte Marko auch, dass eine Suspendierung im Raum stehe. Mit einem potenziellen Abschied des Urgesteins im Formel-1-Programm der Energy-Drink-Marke droht dem Team möglicherweise auch der Abgang ihres Topfahrers.

Verstappen appelliert an Red Bull: Wichtig für meine Zukunft

Max Verstappens Red-Bull-Dasein ist eng verstrickt mit jenem von Marko. Der Niederländer betonte nach seiner Pole-Runde das enge Verhältnis mit dem Österreicher: "Meine Loyalität gegenüber ihm ist sehr groß. Das habe ich auch jedem im Team so mitgeteilt, und jedem in einer höheren Position."

Ein klarer Hinweis auf die angespannte Lage im Team. Verstappen wurde etwas deutlicher und brachte selbst seine Zukunft ins Spiel. "Er ist ein wichtiger Teil meiner Entscheidungsfindung für die Zukunft und auch innerhalb des Teams. Daher ist es sehr wichtig, dass er im Team bleibt", führte der Dreifach-Weltmeister weiter aus, blieb dabei aber vage, was die Konsequenzen für seine persönliche Laufbahn angeht.

Max Verstappen und Dr. Helmut Marko 2015, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool
Max Verstappen und Dr. Helmut Marko 2015, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Verstappen betonte die Bedeutung von Marko bei Red Bull. "Er wäre ein wichtiger Pfeiler, der dem Team wegbricht. Das habe ich auch dem Team so gesagt. Es wäre auch nicht gut für meine Situation. Für mich muss Helmut auf jeden Fall bleiben", sagte der Niederländer und fügte hinzu: "Gemeinsam mit allen anderen. Denn es ist Teamarbeit und es ist sehr wichtig, dass wir die Schlüsselfiguren zusammen behalten."

Causa Horner: Red Bull auf Crashkurs?

Bereits seitdem sich der Konflikt um Teamchef Christian Horner verschärft hat, steht die Zukunft von Verstappen bei Red Bull in Zweifel. Vater Jos holte nach dem Bahrain-GP in einem Interview zu einem Frontalangriff gegen Horner aus, in dem er den Rausschmiss des Briten forderte. "Das Team läuft Gefahr, zerrissen zu werden", drohte er darin.

Marko war einer der treibenden Kräfte hinter dem rasanten Aufstieg von Verstappen. Er holte den damals erst 17-Jährigen nach nur einem Formel-3-Jahr 2015 in die Formel 1, und er soll auch maßgeblich dafür verantwortlich gewesen sein, dass der jüngste F1-Fahrer der Geschichte nach etwas mehr als einer Saison bereits ins Topteam befördert wurde.

"Er hat dieses Team gemeinsam mit Dietrich [Mateschitz] von Tag 1 aufgebaut und war immer sehr loyal dem Team gegenüber und zu allen im Team, um sicherzustellen, dass sie ihre Positionen behalten würden", hob Verstappen die Red-Bull-Laufbahn des ehemaligen Le-Mans-Siegers hervor und fasste zusammen: "Man muss ihm viel Respekt zollen, für alles, was er getan hat. Und das kommt in Form von Loyalität und Integrität zurück".

Red Bull versinkt im Chaos! Dr. Marko vor Rauswurf? (09:48 Min.)