Das Formel-1-Training in Saudi-Arabien bringt Hoffnung auf eine Auferstehung von Aston Martin. Nachdem Fernando Alonso bereits in FP1 den zweiten Rang belegte, sicherte sich der Spanier im zweiten Training die Bestzeit. Auf dem 6,174 Kilometer langen Jeddah Corniche Circuit sorgte er am Donnerstag-Abend mit einer Zeit von 1:28,827 für die schnellste Runde. Auch George Russell war schneller als der vermeintlich übermächtige Red Bull von Max Verstappen.

Das Ergebnis: Alonso fuhr seine Bestzeit noch vor der Halbzeit der Session und damit sieben Minuten früher als Verstappen. Der WM-Führende verlor trotzdem 0,331 Sekunden auf Alonso. Russell hingegen stellte seine Zeit, die in der Endabrechnung für P2 reichte, erst um einiges später und damit bei besseren Bedingungen auf. Der Brite reihte sich eine Zehntelsekunde vor Verstappen ein.

Den vierten Rang belegte Charles Leclerc mit einem Rückstand von 0,351 Sekunden vor dem Vorjahres-Sieger und zweifachen Jeddah-Polesetter Sergio Perez. Lance Stroll, Carlos Sainz und Lewis Hamilton folgten auf den nächsten drei Positionen, während Pierre Gasly und Esteban Ocon die Top 10 abrundeten. Nico Hülkenberg spielte wie schon im Bahrain-Training keine prominente Rolle in der Zeitentabelle. Der Haas-Pilot landete auf P18.

Formel 1 in Saudi Arabien: Gullideckel verzögert Trainings-Start

Die Zwischenfälle: Der Start von FP2 verzögerte sich um zehn Minuten, nachdem ein beschädigter Gullideckel in der Nähe einer Garage entdeckt wurde. In der Folge musste das Drainage-System rund um die gesamte Strecke kontrolliert werden, ehe der Kurs für die Formel-1-Autos freigegeben wurde.

Bereits kurz nach dem Beginn des Trainings kam es zum ersten und einzigen Abflug der Session: Valtteri Bottas drehte sich, nachdem er in Kurve 1 sein Heck verloren hatte. Der Sauber-Pilot konnte einen Einschlag aber vermeiden. Wie bereits im ersten Training gab es erneut Probleme mit Bouncing. Sergio Perez beklagte sich bereits früh darüber. Auch Lando Norris vermeldete, dass er stark auf der Strecke aufsetze.

Lewis Hamilton: Gefährlicher Verkehr und Technik-Drama

Wie so häufig in Jeddah sorgte der Verkehr für eine Reihe an Kontroversen und teils gefährlichen Situationen. Lewis Hamilton blockierte mit etwa noch 50 Minuten auf der Uhr Carlos Sainz und Logan Sargeant in einem schnellen Streckenabschnitt. Der US-Amerikaner musste über einen hohen Kerb in die Auslaufzone ausweichen, um einen Zusammenstoß mit dem Mercedes-Piloten zu vermeiden. Gegen Hamilton wurde aufgrund des Zwischenfalls eine Untersuchung nach der Session eingeleitet.

George Russell musste später im Laufe des zweiten Trainings einmal stark abbremsen, da ihm Yuki Tsunoda in langsamer Fahrt kaum Platz ließ. Auch Carlos Sainz, Guanyu Zhou und Fernando Alonso beklagten sich in jeweils unterschiedlichen Situationen über den ihrer Meinung nach gefährlichen Verkehr.

Fünf Minuten vor dem Ende gab es ein technisches Drama bei Mercedes. Hamilton vermeldete nach einem kurzen Ausritt, dass er über keine Leistung verfüge. Er kehrte anschließend in langsamer Fahrt an die Box zurück.

Das Wetter: Das zweite Training ist bei Nachtrennen der Formel 1 immer besonders wichtig. Denn es geht als einzige Trainingssession bei vergleichbaren Bedingungen über die Bühne, wie das Rennen und das Qualifying. 25 Grad Celsius zeigte das Thermometer in Jeddah an, auf der Streckenoberfläche wurden 31 Grad gemessen. Zum Vergleich: Während FP1 bezifferte sich die Asphalt-Temperatur noch auf 40 Grad, während dem Formel-2-Qualifying waren die Temperaturen sogar noch höher.