Beim Saisonfinale der Formel 1 in Abu Dhabi durften sich erneut einige Nachwuchstalente beweisen. Nachdem im FP1 über die Hälfte der Stammfahrer für Akademie-Piloten ausgetauscht wurde, waren einige Talente beim Young-Drivers-Test am Dienstag erneut auf dem Yas Marina Circuit unterwegs. So auch Jack Doohan, der sich für Alpine hinter das Steuer setzen durfte.

Sowohl im Training als auch beim Test konnte der Australier mit guten Zeiten überzeugen. Im FP1 trennten ihn und Stammfahrer Pierre Gasly gerade einmal ein Zehntel, am Testdienstag fuhr er die siebtschnellste Zeit des Tages. Dass Doohan, der in der abgelaufenen Saison den dritten Platz in der Formel 2 belegte, auch das Zeug für die Beförderung in die Formel 1 hat, daran hat er selbst keinen Zweifel.

Doohan: Bin auf Augenhöhe mit Ocon & Gasly

"Im Moment scheine ich auf eine Runde nah an den beiden Stammfahrern zu sein", sprach Doohan nach dem Young-Drivers-Test gegenüber Motorsport-Magazin.com . "Es wird für mich darum gehen, dieses letzte halbe Zehntel noch aus mir herauszuholen. Ob es mit den Reifen-Jungs ist, oder wem auch immer. Ich muss die kleinen Dinge maximieren."

Für Doohan ist ein Formel-1-Auto schon lange kein Neuland mehr. Sowohl im Jahr 2022 als auch in der abgelaufenen Saison durfte sich der Sohn der Motorradlegende Mick in Mexiko und Abu Dhabi im Training beweisen. Der Alpine-Junior fühle sich in einem Formel-1-Boliden mittlerweile "wie zu Hause", gab allerdings auch zu: "Natürlich ist mein Referenzpunkt ein Formel-2-Auto, deshalb ist es immer ein Schock in ein Formel-1-Auto zu steigen. Aber es fühlt sich sehr schnell normal an."

Auf die Frage, ob er sich in seiner Rolle als Test- und Ersatzfahrer für einen Formel-1-Einsatz in der nächsten Saison bereit fühle, gab Doohan eine klare Antwort. "Zu 100%. Ich habe es im FP1 gezeigt", entgegnete der Australier. "Ich konnte zwar das Programm nicht ganz maximieren, aber ich war trotzdem nur ein Zehntel hinter Pierre. Auch heute waren wir sowohl mit viel als auch mit wenig Sprit nah beieinander. Wenn ich einspringen müsste, wäre ich mehr als bereit mit den Jungs auf Augenhöhe zu fahren."

Formel 2 Adieu: Doohan bekommt Piastri-Programm

Dass Doohan 2024 keine dritte Formel-2-Saison dranhängen wird, bestätigte der Australier bereits im Oktober dieses Jahres. Wird Doohan daher Erfahrungswerte in einer anderen Rennserie sammeln? "Im Moment habe ich keine Alternative geplant", gab er zu.

"Ich hatte einige Möglichkeiten abseits der Formel 1, wie in der IndyCar, Super Formula oder für ein Hypercar. Über die Möglichkeiten kann ich mich sehr glücklich schätzen. Aber an diesem Punkt in meiner Karriere denke ich ist es essenziell, dass ich mich nur auf die Formel fokussiere", sprach Doohan, der damit konträr zu der Meinung des diesjährigen Formel-2-Siegers Theo Pourchaire geht.

Doch dafür hat Doohan auch gute Gründe. Was sich Sauber für Pourchaire nicht leisten kann, oder will, wird Alpine für seinen Junior im nächsten Jahr ermöglichen: Ein intensives Testprogramm in einem zwei Jahre alten Formel-1-Boliden, wie es einst auch Oscar Piastri genießen durfte. "Wenn ich das nicht bekommen hätte, hätte ich mich sicher woanders umgeschaut", erklärte Doohan seine Entscheidung, der auf ein Formel-1-Cockpit in zwei Jahren schielt. "Im nächsten Jahr viel Zeit in einem Formel-1-Auto zu verbringen, wird mich in eine gute Position für 2025 bringen."