Das Formel-1-Rennen in Las Vegas wurde zu einem echten Thriller. Doch dabei ging ein Schockmoment aus der Startphase des Grands Prix beinahe unter. Lando Norris verlor auf der dritten Runde in Kurve 11 die Kontrolle über sein Auto und schlug hart in die Wand ein. Der McLaren des Briten kam erst nach einem zweiten Einschlag in Kurve 12 zum Stehen.

Direkt nach dem Unfall meldete Norris auf Nachfrage seines Teams am Funk, dass "alles gut" sei. Wie bei derartigen Unfällen üblich wurde er dennoch umgehend zu einem Routine-Check ins Medical Center eingeliefert. Doch das reichte offenbar noch nicht aus. Wie McLaren mitteilte, wurde Lando Norris anschließend für weitere vorsorgliche Untersuchungen in ein Krankenhaus in Streckennähe eingeliefert.

"Nach dem Unfall von Lando wurde er in das Medical Center gebracht und nun für weitere vorsorgliche Untersuchungen in das Universitätsklinikum eingeliefert", teilte das Team aus Woking mit. Etwas mehr als eine Stunde nach dem Rennen gab McLaren Entwarnung und teilte mit, dass Norris wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde.

Die Unfallstelle von Norris ist eher ungewöhnlich. Die schnelle Linkskurve Turn 11 ist einfach mit Vollgas zu durchfahren und deshalb nicht für Fahrfehler prädestiniert. Norris verlor allerdings beim Durchfahren dieser Passage das Heck. An der Stelle, an welcher Norris einschlug, befindet sich keine den Einschlag dämpfende Wand wie eine TecPro- oder SAFER-Barriere, sondern nur eine klassische Betonmauer.

McLaren vermutet Fahrfehler: Welle muss weg

McLaren-Teamchef Andrea Stellas erster Tipp zur Unfallursache lautet nach dem Rennen: Fahrfehler. "Dort ist eine Bodenwelle, du siehst bei allen Autos die Funken, wenn sie da drüberfahren. Die Kombination aus der Welle und der kalten Reifen könnte ihn überrascht haben. Abgesehen davon sehen wir kein Problem mit dem Auto oder sonst irgendwas."

"Vielleicht hat Lando einfach erwartet, dass ausreichend Grip dort ist, aber es ist eine sehr schwierige Stelle", meint Stella und nimmt die Veranstalter in die Pflicht: "Wenn wir weiter in der Nacht fahren, sollten wir das lösen, weil die Reifen immer kalt sind und wenig Grip bieten. Dann wird das eine sehr schwierige Kurve. Das ganze Wochenende haben wir dort Übersteuern gesehen. Unabhängig vom Zeitplan würde ich ein Einebnen empfehlen."

Lando Norris sagte zum Unfall: "Ein unglückliches Ende für unser Las-Vegas-GP-Wochenende. Ich habe beim Restart einfach aufgesetzt, das Heck verloren und bin in die Mauer gefahren. Das war nicht die Art und Weise, wie wir das Wochenende beenden wollten, vor allem wenn man bedenkt, dass die Pace auf Oscars Seite vielversprechend aussah."

Norris' Teamkollege Oscar Piastri konnte den Grand Prix ohne technische Probleme beenden. Er belegte im Ziel die zehnte Position, nachdem er zwischenzeitlich auf Rang 4 unterwegs war. Piastri musste allerdings noch reglementbedingt einen späten Stopp einlegen, da er bis dahin ausschließlich auf den harten Reifen unterwegs war.