Sergio Perez erlebte einen turbulenten Singapur GP. Von Platz 13 in sein 250. Formel-1-Rennen gestartet, arbeitete sich der Mexikaner schlussendlich auf den achten Platz vor. Der Weg war allerdings alles andere als einfach. Einerseits hatte der Red-Bull-Fahrer durch ein unglücklich getimtes Safety-Car, wie Teamkollege Max Verstappen, Pech mit der Strategie, andererseits war sein Rennen von mehreren Kollisionen und Zwischenfällen geprägt.

Runde 1: Perez schießt Tsunoda ab

Der erste Zwischenfall ereignete sich bereits in der Startrunde. Yuki Tsunoda, der zwei Startplätze hinter Perez in das Rennen ging, schoss auf den Soft-Reifen bereits vor der ersten Kurve an dem Mexikaner vorbei. Dieser wollte sich seine Position in Kurve 5 wieder zurück ergattern, verschätzte sich dabei allerdings und rammte in den Seitenkasten des AlphaTauri mit der Startnummer 22.

Yuki Tsunoda muss den AlphaTauri abstellen
Für Yuki Tsunoda war das Rennen bereits nach Runde 1 beendet., Foto: LAT Images

"Die Seitenkästen waren fast komplett zerstört. Dadurch hatten wir einen starken Aero-Verlust", erklärte Tsunoda nach dem Rennen den erlittenen Schaden. Der Japaner kämpfte sich mit seinem AT04 noch um die nächsten Kurven, doch der Schaden war zu groß. Tsunoda musste das Rennen vorzeitig beenden. Sergio Perez hingegen kam bei dem Startunfall glimpflich davon. Lediglich von der linken Frontflügel-Endplatte seines RB19 musste sich der Red-Bull-Pilot verabschieden. Die Stewards untersuchten den Vorfall gar nicht erst - vermutlich, weil dieser in der ersten Runde geschah.

In den darauffolgenden Runden kühlte das Renngeschehen vorerst ab. Perez konnte auf der harten Reifenmischung kaum an Boden gut machen, der Marina Street Bay Circuit präsentierte seine mangelnden Überholmöglichkeiten in voller Pracht. Das änderte sich allerdings im zweiten Teil des Rennens. Dadurch, dass Red Bull mit beiden Fahrern von den Hard- auf die Medium-Reifen wechselte, hatten Verstappen und Perez am Ende des Rennens den schnellsten Reifen zur Verfügung.

Runde 59: Alex Albon ist das nächste Opfer

Doch die Aufholjagd gestaltete sich als kniffliges Unterfangen. Selbst mit dem Reifenvorteil dauerte ein erfolgreiches Überholmanöver länger, als es den beiden Piloten lieb war. Während an der Spitze Sainz, Norris, Russell und Hamilton um den Rennsieg kämpften, fand Sergio Perez an Position 11 mehrere Runden lang keinen Weg an Alex Albon vorbei. In Runde 59 fasste sich der Mexikaner ein Herz und setzte zum Überholmanöver in Kurve 13 an. Die Folge: Perez krachte im 90-Grad-Winkel in den Seitenkasten des FW45. Albon erwischte die Kurve nicht mehr, musste auf der Strecke wenden und fiel bis auf Position 14 zurück.

Williams-Fahrer Alexander Albon
Der Zweikampf Albon-Perez hatte für den Williams-Fahrer das schlechtere Ende, Foto: LAT Images

"Wir hätten heute eigentlich P8 sein sollen", sprach ein sichtlich geknickter Alex Albon nach dem Rennen. "Es war ein optimistischer Versuch von ihm. Er hat mich fast komplett von der Seite gerammt in Kurve 13. Dann bin ich stecken geblieben, musste den Rückwärtsgang einlegen und das Rennen war für uns gelaufen."

Perez selbst beurteilte nach dem Rennen die Kollision als Rennunfall, die Stewards schlugen sich allerdings auf die Seite von Albon. Der Red-Bull-Pilot bekam eine 5-Sekunden-Strafe, auf seine Endposition wirkte sich diese allerdings nicht aus.

Kampf Nummer 3: Sergio Perez vs. Liam Lawson

Unmittelbar vor den beiden Streithähnen Albon und Perez bewegte sich Liam Lawson in für ihn bisher unbekanntem Terrain. Der Neuseeländer hielt sich in seinem unterdurchschnittlichen AlphaTauri tapfer auf dem neunten Platz. Eine Runde nach dem Albon-Zweikampf konnte Perez schnell an das Heck des AT04 aufschließen, und das nächste Duell bahnte sich an.

Auch in diesem kam es zum Kontakt. Beide Kontrahenten kollidierten in Kurve 7, allerdings blieb dieses Mal Perez frei von Schuld. Lawson verteidigte sich mit allen Mitteln und drängte Perez dabei leicht von der Strecke. Perez konnte sich schlussendlich trotzdem durchsetzen. Für die Stewards war der Vorfall erneut keine Untersuchung wert. Schlussendlich kam der Red-Bull-Pilot mit einem in Anbetracht der Zwischenfälle nur leicht lädierten RB19 auf dem achten Platz über die Ziellinie.