Die unfassbare Siegesserie ist gerissen: Zum ersten Mal seit zehn Rennen überquerte Max Verstappen die Ziellinie bei einem Formel-1-Rennen nicht als Erster. Dennoch zeigte der Weltmeister beim Singapur GP eine starke Vorstellung und kämpfte sich von Startplatz elf noch auf Rang fünf nach vorne.

"Dabei lief mit dem Safety Car alles gegen uns", ärgerte sich der Red-Bull-Pilot. "Das war das Worst-Case-Szenario. Wenn wir nur etwas Glück gehabt hätten mit dem Safety Car, dann hätte ich mit den Jungs vorne kämpfen können", glaubt Verstappen. 20 Sekunden fehlten ihm am Ende auf Sieger Carlos Sainz.

Während fast das gesamte Feld auf den Medium-Reifen ins Rennen ging, versuchte es Red Bull mit einer alternativen Strategie. Verstappen startete auf den harten Pirelli-Pneus und musste sich lange Zeit in Geduld üben. Als das Safety Car in Runde 20 auf die Strecke geschickt wurde, lag Verstappen auf Rang acht.

Das Safety Car kam aber zu früh für Verstappen. Während die gesamte Konkurrenz zum Reifenwechsel kam, blieb er gemeinsam mit Teamkollege Sergio Perez und Valtteri Bottas auf der Strecke. Das Problem: Für all jene, die auf den harten Reifen losgefahren waren, kam das Safety Car zu früh.

Verstappen wird zunächst durchgereicht

Auf abgefahrenen harten Reifen nahm der Weltmeister das Rennen auf Rang zwei wieder auf. Gegen die Konkurrenz auf frischen Reifen war er allerdings chancenlos. George Russell, Lando Norris, Lewis Hamilton und Charles Leclerc hatten leichtes Spiel mit Verstappen. Wenige Runden nach dem Restart lag der Red-Bull-Pilot auf Rang sechs.

Als Verstappen in Runde 40 zu Reifenwechsel kam, hatte er bereits 15 Sekunden Rückstand auf die Spitze angesammelt. Auf frischen Medium-Pneus begann das Rennen für ihn aber neu. Durch den Boxenstopp fiel er zwischenzeitlich bis auf Platz 15 zurück, doch die Pace des RB19 war erstmals am Singapur-Wochenende auf dem erwarteten Niveau.

Verstappen ging durch das Feld wie das berühmtberüchtigte heiße Messer durch die Butter. Er kämpfte sich bis auf Platz fünf zurück, lag am Ende weniger als drei Zehntelsekunden hinter Charles Leclerc. "Der letzte Stint war ziemlich ordentlich", freute sich Verstappen.

Verstappen nimmt Niederlage gelassen: Wusste, dass der Tag kommt

"Die Probleme der Qualifikation waren noch immer da, aber viel schwächer. Unser Auto ist im Rennen besser und das konnte man auch heute sehen", meint der 25-Jährige. "Wir haben aber viel darüber gelernt, was wir gestern falsch gemacht haben. Das Problem ist, dass wir erst nächstes Jahr sehen, wenn wir wieder hierherkommen, ob es besser ist oder nicht."

Dass seine beispiellose Siegesserie nun ein Ende fand, ist für Verstappen kein Drama: "Ich wusste, dass dieser Tag kommen würde. Für mich ist das okay. Die Leute sagen immer: Oh schau, wie dominant sie sind, schau, wie einfach es ist. Es ist aber nicht einfach. Du musst alle Details hinbekommen. Das haben wir dieses Wochenende nicht und wir haben nicht gewonnen."