Nachdem Liam Lawson vor zwei Wochen beim Italien GP in Monza noch knapp die Punkteränge verpasst hatte, belohnte sich der AlphaTauri-Pilot in Singapur für eine erneut beeindruckende Vorstellung mit seinen ersten Formel-1-Punkten. Der 21-Jährige beendete den Großen Preis von Singapur auf dem neunten Platz und verdoppelte damit beinahe die Punkteausbeute seines Teams aus der bisherigen Saison.

"Es war gut. Zwischendurch sah es sehr gut aus, vor allem am Ende. Schlussendlich hatten wir aber einfach nicht die Pace", gab der Neuseeländer nach dem Rennen zu. Über eine Sache ärgerte er sich trotz seiner Saisonbestleistung: "Der Start war schrecklich von mir. Das ist das zweite Wochenende in Folge, an dem ich zwei Plätze am Start verliere. Daran muss ich arbeiten, das hat unser Leben schwerer gemacht."

Liam Lawson: Premierenpunkte nach Sensations-Qualifying

Den Grundstein für die Punkte-Premiere legte Lawson bereits am Samstag im Qualifying. Der 21-Jährige fuhr mit seinem AT04 bis in den letzten Qualifikations-Abschnitt und war mit Startplatz zehn der bestplatzierte Bolide aus dem Hause Red Bull. Am Start musste sich der Neuseeländer zwar zunächst Max Verstappen und Pierre Gasly geschlagen geben, konnte sich allerdings aus dem größten Chaos heraushalten. Anders ging es seinem Teamkollegen Yuki Tsunoda. Der Japaner musste bereits in Runde 1 nach einer Kollision mit Sergio Perez das Rennen aufgeben. Es lag an Lawson, aus dem guten Qualifying das maximale Ergebnis rauszuholen.

In Runde 19 fuhr sich Rookie-Kollege Logan Sargeant seinen Frontflügel ab und sorgte für eine Safety-Car-Phase. Lawson kam an die Box, holte sich die harte Reifenmischung und kam auf Platz 14 wieder auf die Strecke. Späte Reifenwechsel der beiden Red-Bull-Piloten spülten Lawson mit noch 15 verbleibenden Runden wieder in die Top-10. Gegen beide setzte sich der Neuseeländer in den letzten Runden des Rennens zur Wehr - im Duell mit Perez kam es sogar zu einer Berührung der beiden Kontrahenten. Auf den langsameren Reifen war der AlphaTauri-Pilot allerdings schlussendlich machtlos. Der Crash von George Russell in der letzten Runde, sowie die Zwangsaufgabe von Esteban Ocon schenkten Lawson am Ende den neunten Platz und machten sein bestes Formel-1-Ergebnis perfekt.

Nächster Halt: Suzuka!

Nur eine Woche später geht es für die Formel 1 nach Japan auf den Suzuka International Racing Course. Das Land der aufgehenden Sonne kennt der aktuelle AlphaTauri-Pilot nur allzu gut. Schließlich fährt Lawson, parallel zu seinem derzeitigen Formel-1-Intermezzo, in der hochangesehenen japanischen Super Formula mit. Dort liegt der Neuseeländer in der Gesamtwertung aktuell auf dem zweiten Platz, acht Punkte hinter dem Japaner Ritomo Miyata. Das finale Rennen der Super-Formula-Saison 2023 wird am 29. Oktober passenderweise ebenfalls in Suzuka ausgetragen. Weil Daniel Ricciardo weiterhin mit gebrochenem Handgelenkt ausfällt, kommt Lawson auch in Suzuka zum Einsatz. Der Plan sieht allerdings vor, dass Ricciardo in Katar wieder im Auto sitzt.

"In meiner Situation muss ich jede Gelegenheit nutzen, die sich mir bietet. Es ist wichtig, dass ich jede Session maximiere. Ich habe nur ein kleines Fenster", kommentierte Lawson seine Zukunft in der Formel 1. "Ich weiß nicht, wie lange ich in dieser Position bin. Für mich ist wichtig, dass ich jedes Mal, wenn ich ins Auto steige, zurückblicke und sagen kann: Ich habe alles gegeben."