Carlos Sainz und Fernando Alonso. Beide sind Spanier - und beide Formel-1-Rennsieger. Alonso war zudem sogar Vorbild des heutigen Ferrari-Piloten. Als der Asturier seinen ersten Weltmeistertitel 2005 mit Renault gewann, war Sainz gerade einmal elf Jahre alt. Entsprechend gut verstehen sich die beiden heute. Doch die Darstellung soll durch die spanische Presse verzerrt werden. Alonso und Sainz üben Kritik und bekräftigen gutes Verhältnis.

Alonso: Sind gute Freunde auf und neben der Strecke

Zu kritischen Auseinandersetzungen auf der Strecke kam es zwischen Alonso und Sainz 2023 nur zweimal. Zum einen kollidierten die beiden nach dem zweiten Restart in Australien, woraufhin eine 5-Sekunden-Strafe gegen Sainz ausgesprochen wurde. Zum anderen touchierte Alonso Sainz in Bahrain während eines Überholmanövers des Ferrari-Piloten.

Alonso und Sainz sind 2023 auf der Strecke oft dicht beieinander, Foto: LAT Images
Alonso und Sainz sind 2023 auf der Strecke oft dicht beieinander, Foto: LAT Images

Vorfälle, die jedoch keine Auswirkung auf die Beziehung der beiden gehabt haben sollen, zudem machten Gerüchte rund um private Probleme zwischen den beiden Piloten die Runde. "Wir kennen uns beide schon sehr lange. Wir sind gute Freunde auf und neben der Strecke", stellt Alonso klar. "Ich stimme zu. Ich denke, auch wenn man uns auf der Fahrerparade oder im Paddock sieht, unsere Beziehung ist so wie sie immer war", findet Sainz.

"Natürlich gibt es dieses Jahr mehr Konkurrenz, weil wir um ähnliche Positionen kämpfen, aber das bleibt für mich auch immer auf der Strecke. Ich weiß, wie man die Ereignisse auf der Strecke von neben der Strecke trennt, darin bin ich immer gut gewesen und Fernando auch", erklärt der Ferrari-Pilot.

Durch den dieses Jahr konkurrenzfähigeren Aston Martin begegneten sich die beiden Spanier öfter als in der Vergangenheit auf der Strecke. Ferrari liegt derzeit mit 191 Punkten nur fünf Zähler hinter Aston Martin (196) im Kampf um Konstrukteurs-Platz 3 in der Weltmeisterschaft. Von hinten droht allerdings McLaren noch beide Teams abzufangen.

Alonso und Sainz schießen gegen spanische Presse

Der Nachteil: Zwar können sich die beiden Spanier öfter auf der Strecke duellieren, das zieht bei negativen Zwischenfällen à la Australien allerdings auch mediale Aufmerksamkeit auf sich - besonders im Heimatland der beiden Piloten.

"Es werden viele dumme Dinge geschrieben, weil ich ein konkurrenzfähiges Auto habe und wir enger auf der Strecke kämpfen, in Spanien ist das so. Wir müssen damit klarkommen, dass das Journalismus-Level in Spanien generell niedrig ist. Deswegen sind wir nicht oft in Spanien. Wir versuchen, unser Land aufgrund solcher Dinge oft zu vermeiden", verrät Altmeister Alonso.

Das letzte Ferrari-Podest: 2014 in Ungarn wurde Alonso zweiter hinter Daniel Ricciardo, Foto: Sutton
Das letzte Ferrari-Podest: 2014 in Ungarn wurde Alonso zweiter hinter Daniel Ricciardo, Foto: Sutton

"Wir sind beide reif genug, das zu wissen und werden einfach versuchen, diesen Moment zu genießen, denn das sind gute Momente für die Formel 1 in Spanien", weiß Carlos Sainz. Nachdem der Aston-Martin-Pilot jahrelang in unterlegenen Boliden fuhr und Sainz erst 2021 zu Ferrari wechselte, hatte Spanien eine lange Podest-Durststrecke.

Fernando Alonso fuhr vor seinem zwischenzeitlichen Rücktritt 2018 das letzte Mal beim Ungarn Grand Prix 2014 auf das Treppchen. Sainz beendete die darauffolgende Podest-Dürre 2019 in Brasilien zusammen mit McLaren. 2023 sitzen beide Spanier in Autos, die je nach Strecke in der Lage sind, um einen Platz auf dem Podest zu kämpfen.

"Das Interesse, das aktuell da ist, ist groß. Und das mit dummen Dingen zu zerstören, ist es, denke ich, nicht wert", so Sainz. "Es ist nicht mal wert, dem meine Aufmerksamkeit zu schenken oder das zu kommentieren. Es gibt Leuten Aufmerksamkeit, die es entweder nicht besser wissen oder etwas Schlechtes tun wollen, also belasse ich es dabei."

Carlos Sainz feierte 2019 nachträglich auf dem Podest, Foto: LAT Images
Carlos Sainz feierte 2019 nachträglich auf dem Podest, Foto: LAT Images

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