Red Bull und Max Verstappen verloren den Pole-Kampf in Ungarn gegen Mercedes und Lewis Hamilton. Drei Tausendstel fehlten dem Niederländer auf den Briten mit der Nummer 44. Doch nicht nur der siebenfache Weltmeister machte dem amtierenden Champion einen Strich durch die Rechnung - auch der so dominante Red Bull RB19 tat nicht das, was der Niederländer wollte. Verstappen fehlten Grip und Balance.

Verstappen: Als würde ich auf Eis fahren

"Das Auto hat sich fürchterlich angefühlt", echauffierte sich Max Verstappen über seinen eigenen Formel-1-Boliden nach dem Qualifying in Ungarn. Seine Serie von zuletzt fünf Poles in Folge riss nach der knappen Niederlage gegen den ehemaligen WM-Rivalen.

"Ich habe das ganze Wochenende mit der Balance Probleme gehabt. Zuerst hatten wir Untersteuern, dann haben wir versucht das zu korrigieren und Übersteuern bekommen. Das Auto war einfach nie im richtigen Fenster", beschreibt Verstappen das Fahrgefühl.

Mit drei Tausendstelsekunden fehlten dem Niederländer allerdings nur wenige Zentimeter auf Hamilton, der mit 104 Pole-Positions den Rekord für die meisten Poles in der Königsklasse weiter ausbauen konnte.

"Ich hatte Probleme in Q1, Q2 und jedes mal, wenn ich zum Scheitelpunkt in einer Kurve kam. Da hatte ich nie richtig Grip. Das ist die schlechteste Balance, die du in einem Auto haben kannst. Ich habe zwar versucht, das in Q3 abzustellen, aber viel kannst du da nicht mehr ändern. Teilweise habe ich mich immer noch gefühlt, als würde ich auf Eis fahren!", berichtet der Niederländer. Trotzdem gelang es Verstappen nach den ersten runs Hamilton auf über eine Zehntel zu distanzieren. Die Pole verlor er erst beim letzten Versuch.

"Das war einfach Hit und Miss, inkonstant. Der erste Sektor in der letzten Runde war nicht gut, dafür habe ich dann mehr im zweiten Sektor riskiert, das hat sich auch ausgezahlt, aber im letzten Sektor habe ich wieder die Front verloren", berichtet der Niederländer von seinem letzten Versuch.

An diesem Wochenende führte Red Bull ein neues Update am eigenen Boliden ein. Prompt fehlt die Balance im Auto - hat sich das Team aus Milton Keynes etwa in der Update-Kiste vergriffen? "Das Update ist gut, aber die Balance hat einfach nicht gestimmt. Es war einfach schwierig zu fahren heute", verneint Max Verstappen diese These.

Verstappen will gewinnen - Überholen schwierig

Doch das Qualifying ist letztendlich nur die halbe Miete. Besonders im Rennen zeigte der Red Bull RB19 seine Stärken - und gewann bisher jeden einzelnen Grand Prix 2023. Eine Trumpfkarte, auf die der Niederländer auch morgen wieder setzen kann. Das einzige Problem: Der Mercedes W14 ist auf die Distanz meist ebenfalls etwas schneller als auf eine Runde.

Als Max Verstappen und Lewis Hamilton das letzte Mal um den Sieg kämpften, krachte es, Foto: LAT Images
Als Max Verstappen und Lewis Hamilton das letzte Mal um den Sieg kämpften, krachte es, Foto: LAT Images

"Wenn sie im Qualifying vorne sind, ist ihr Rennauto eigentlich auch schnell", weiß auch Max Verstappen. "Das wird morgen kein einfaches Rennen. Ich erwarte, dass wir schnell sind, aber es ist nicht einfach zu überholen", erkennt Verstappen eine weitere Hürde.

Der 4,38 Kilometer lange Hungaroring bietet kaum längere Geraden und somit auch wenig Überholmöglichkeiten. Eine Tatsache, die selbst dem mit DRS so starken RB19 Probleme bereiten könnte. "Vor allem, da die Autos von der Pace her so dicht beieinander sind." Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Ungarn gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Ungarn 2023: Der Zeitplan

Alle Infos zu den TV-Zeitplänen der Formel 1 von Sky, ServusTV und Co. gibt es hier in der Übersicht.