Lewis Hamilton fährt auf dem Hungaroring auf die Pole Position, George Russell ist enttäuscht und frustriert über Startplatz 18. Toto Wolff stellte sich nach dem Qualifying vor den Mercedes-Piloten, Russell kritisierte das Team für die Herangehensweise.

"Die ganze Session war ich zur falschen Zeit am falschen Ort", polterte Russell. "Wir sind viel zu viel Risiko eingegangen. Das Auto war so schnell. Wir hätten unsere Runde nicht erst ganz am Ende mitten im Verkehr starten müssen", kritisierte der Mercedes-Pilot noch vor Ende des Qualifyings.

Russell stellte sich gemäß dem Gentleman-Agreement brav hinter Hamilton an. Die Vereinbarung besagt, dass sich die Fahrer in der Outlap vor der letzten Kurve nicht mehr überholen. Russell wurde aber von Lando Norris, Valtteri Bottas und Pierre Gasly überholt. "Ich lag schon drei Zehntel zurück, bevor die Runde überhaupt anfing, weil mich mehrere Autos überholten", meinte der verärgerte Russell. Den Verkehr erklärte auch Toto Wolff als Sündenbock.

"Es war nicht sein Fehler. Sondern wir haben es ihm wirklich versaut", gab der Mercedes-Teamchef zu. Gleichzeitig kritisierte Wolff aber auch die anderen Fahrer: "Die anderen Fahrer haben natürlich auch keinen Ehrenkodex mehr." Doch zumindest Toto Wolffs Ex-Piloten Bottas ist in dieser Situation kein Vorwurf zu machen. Der Finne war auf einer schnellen Runde und wurde im letzten Sektor selbst Opfer des Verkehrs und verlor über zwei Sekunden. Bottas erster Versuch reichte zu seinem Glück dennoch für Q2.

Russell hätte wohl auch um die erste Startreihe mitkämpfen können, Foto: LAT Images
Russell hätte wohl auch um die erste Startreihe mitkämpfen können, Foto: LAT Images

Russell fehlten 0,121 Sekunden zum Einzug in das zweite Qualifyingsegment. Und während er im ersten Sektor seines letzten Schusses tatsächlich zwei Zehntel langsamer als sein Teamkollege war, war er im zweiten Sektor fast gleichschnell wie Hamilton. Im dritten Sektor allerdings verlor Russell wiederrum anderthalb Zehntel. Ein gleichguter Sektor hätte also zum Weiterkommen gereicht.

"Ich möchte keinem meiner Kollegen etwas vorwerfen. Sie haben für sich selbst gekämpft. Das Team muss da zwangsläufig einen besseren Job machen", forderte der 25-Jährige. In Ungarn ist das Überholen traditionell schwierig. Eine Prognose gab Russell für das Rennen nicht ab. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Ungarn gibt es hier im Liveticker.