Die einzige Trainingsbestzeit am Österreich-Wochenende geht an Max Verstappen. Der Weltmeister fuhr am Freitagnachmittag in 1:05,742 Minuten um den 4,318 Kilometer langen Red Bull Ring. Dabei verzichtete der Red-Bull-Pilot sogar auf eine echte Qualifying-Simulation: Wie Teamkollege Sergio Perez und Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso zog er die Soft-Reifen noch gar nicht auf.

Dabei war es Lewis Hamilton, der lange Zeit die Rangliste anführte. Die ersten 45 Minuten teilte sich das Feld größtenteils in Medium und Hard. Erneut sah Red Bull auf der härtesten Mischung nicht ganz so stark aus, Verstappen fehlten auf dem C3-Reifen knapp zwei Zehntelsekunden. In der Schlussviertelstunde wurde das Klassement allerdings noch einmal auf den Kopf gestellt, als die meisten Piloten frische weiche Reifen aufzogen.

Das Ergebnis: Trotz der Medium-Reifen und der kurzen Rundenzeit brummte Verstappen der Konkurrenz mehr als zwei Zehntelsekunden auf. Carlos Sainz im Ferrari kam dem Weltmeister noch am nächsten. Dahinter reihte sich mit knapp drei Zehntel Rückstand Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc ein. Lewis Hamilton fehlte auf Rang vier schon eine satte halbe Sekunde.

Sergio Perez (wie Verstappen auf Medium) sortierte sich auf Rang fünf vor Lance Stroll im Aston Martin und Kevin Magnussen im Haas ein. Fernando Alonso (ebenfalls Medium) wurde Achter, George Russell und Zhou Guanyu komplettierten die Top-10. Nico Hülkenberg beendete das Training auf Rang 13.

Die Zwischenfälle: Das einzige Training verlief größtenteils ruhig. Die asphaltierten Auslaufzonen in den Kurven eins und drei wurden gelegentlich aufgesucht, die aggressiven Kerbs größtenteils gemieden. Valtteri Bottas erweiterte die Ideallinie am Ausgang von Kurve vier in Richtung Gras und Kiesbett. Konsequenzen hatte seine Einlage nicht. Interessant: Im Training werden Tracklimit-Vergehen nicht geahndet. In der Qualifikation wären zahlreiche Rundenzeiten gestrichen worden, weil die Piloten leicht neben der Strecke fuhren.

Die Technik: McLaren ging mit dem ersten Update-Paket auf die Strecke, das die B-Spezifikation des MCL60 einläutet. Allerdings bleiben die neuen Teile (vor allem Unterboden und Seitenkästen mit Rutsche) in Österreich Lando Norris vorbehalten. Weil noch nicht genügend Teile produziert wurden, muss Oscar Piastri noch mit der alten Spezifikation vorliebnehmen. Bei Ferrari kommen beide Piloten in den Genuss des Updates: Frontflügel, Unterboden und Undercut wurden überarbeitet.

Das Wetter: Noch strahlte der Himmel mit den zehntausenden Fans auf den Tribünen um die Wette. Das Quecksilber stieg auf 28 Grad Celsius, das Asphaltband erhitzte sich auf fast 50 Grad. Für die Qualifikation heute um 17:00 Uhr Ortszeit drohen allerdings schon erste Schauer. Am Sprint-Samstag sagen die Meteorologen eine sehr hohe Regenwahrscheinlichkeit vorher.