Red Bull ist aktuell der klare Klassenprimus der Formel 1. Das Team aus Milton Keynes fährt von Triumph zu Triumph - die Konkurrenz ist chancenlos. Selbst Mercedes - einst das absolute Nonplusultra der Formel-1-Teams - kann nicht Schritt halten. Ex-Dauerweltmeister Lewis Hamilton fährt "nur" um Podestplätze statt Siege und Weltmeisterschaften. Der Mercedes-Pilot will Dominanz-Phasen, wie sie die Formel 1 aktuell erlebt, ein Ende bereiten.

Hamilton will Formel-1-Entwicklungsstopp

Lewis Hamilton befindet sich derzeit in seinem 17. Formel-1-Jahr. "In meinen 17 Jahren, in denen ich hier war, habe ich schon viele Dominanz-Perioden miterlebt, sogar, bevor ich hier war", weiß Hamilton. Als Motorsport-Junior erlebte der Co-Rekordweltmeister die Dominanz-Periode von Michael Schumacher und Ferrari mit. Von 2010 bis 2013 musste der Brite dann die erste Red-Bull-Dominanz in der Formel 1 am eigenen Leib erfahren, ehe er und Mercedes bis 2020 selbst am Zug waren.

Lewis Hamilton und Mercedes dominierten die Formel 1, Foto: Sutton
Lewis Hamilton und Mercedes dominierten die Formel 1, Foto: Sutton

Ab 2022 war wieder das Team aus Milton Keynes an der Reihe - nur diesmal mit Max Verstappen statt Sebastian Vettel an der Spitze. "Es wird weiter passieren", prophezeit Hamilton. "Ich denke, das braucht der Sport nicht. Meine persönliche Erfahrung ist, wenn du 100 Punkte vorne bist, musst du nicht viel tun, du kannst einfach viel früher anfangen, das nächste Auto zu entwickeln", weiß der Brite.

Die Idee des Rekordweltmeisters: Eine Entwicklungsdeadline für Formel-1-Teams. "Man müsste vielleicht dafür sorgen, dass man das Auto nicht so früh anfangen darf zu entwickeln, sodass niemand einen Vorteil hat", schlägt Hamilton vor. "Zum Beispiel, wenn man erst im Oktober anfangen dürfte zu entwickeln, obwohl das vermutlich zu spät wäre. Im August starten die meisten damit, so hätte niemand einen Vorteil durch einen Frühstart. Dann wäre es ein kurzer Entwicklungskampf, um das nächstjährige Auto."

In den Genuss der frühen Fahrzeugentwicklung für das nächste Jahr ist der Brite bei Mercedes schon häufig gekommen. "Als wir Weltmeisterschaften gewonnen haben, konnten wir einfach früher mit der Entwicklung für das nächstjährige Auto starten und im nächsten Jahr war es wieder dasselbe", erinnert sich der Brite. So hüpften Mercedes und Hamilton von Weltmeisterschaft zu Weltmeisterschaft, den eigenen Vorteil trugen die Silberpfeile so von einem Jahr ins nächste.

Der Haken: Die Formel 1 hat die Top-Teams in den letzten Jahren schon häufig in ihrer Entwicklungskapazität beschnitten. Die als ATR (Aerodynamic Testing Restrictions) bekannten Regularien schränken die Entwicklungsressourcen der Top-Teams seit 2021 ein. Je besser die Platzierung des Teams in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft, desto niedriger die Ressourcen.

Weltmeister Red Bull hat somit aktuell am wenigsten Windkanal-Kapazitäten und CFD-Simulationen. Nachzügler wie Williams oder Haas genießen dafür umso mehr Entwicklungskapazitäten, um den großen Vorsprung aufholen zu können. Die Formel 1 würde die Teams, die einen guten Boliden konstruiert haben, so noch härter bestrafen, das wäre wohl kaum im Sinne des Sports.

Formel-1-Dominator Max Verstappen hat dazu eine klare Meinung. "Das Leben ist unfair, das ist nicht nur in der Formel 1 so. Damit muss man wohl klarkommen." Von 2016 bis 2020 war Red Bull chancenlos - bis sich 2022 der Spieß drehte.

Formel 1 Österreich 2023: Der Zeitplan

  • Freitag:
    13:30 Uhr - 14:30 Uhr: Training
    17:00 Uhr - 18:00 Uhr: Qualifying
  • Samstag:
    12:00 Uhr - 12:44 Uhr: Sprint Shootout
    16:30 Uhr - 17:30 Uhr: Sprint (24 Runden)
  • Sonntag:
    15:00 Uhr: Rennen (71 Runden)

Alle Infos zu den TV-Zeitplänen der Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier in der Übersicht. Den ganzen Qualifying-Freitag der Formel 1 heute in Österreich gibt es hier im Liveticker.