Im Vorfeld des Kanada Grand Prix hatte McLaren-Teamchef Andrea Stella bereits angekündigt, wie der umfangreiche Update-Plan von McLaren aussehen soll: 50 Prozent in Spielberg, 25 Prozent in Silverstone und 25 Prozent in Budapest. Durch die Größe des Update-Paketes war es dem Team aus Woking nicht möglich, die neuen Teile an einem Grand-Prix-Wochenende zu implementieren und es entstand ein 3-Stufen-Update-Plan. Dessen erster Teil ist in Österreich allerdings nur Lando Norris vergönnt. Eigentlich wollte McLaren beiden Fahrern das Update erst in Silverstone zur Verfügung stellen, doch die Mechaniker konnten die Teile schnell genug herstellen, um zumindest ein Auto bereits eine Woche vorher in Österreich zu versorgen.

Norris' Teamkollege Oscar Piastri muss sich also weiterhin mit der alten Version des MCL60 begnügen. Für den Australier ist das allerdings kein großes Problem. "Das Team freut sich sehr. Der Plan war ursprünglich, dass wir beide das Update erst in Silverstone bekommen, also hat das Team einen großartigen Job gemacht, schon ein Auto fertig zu bekommen. Ich selbst habe ein stabiles Paket, von dem ich weiß, was es kann. Das Ziel ist auch für mich, in die Punkte zu kommen", sagte der Rookie.

Norris: Baku-Update brachte kaum Performance

Bereits bei der Vorstellung des MCL60 dämpfte Teamchef Andrea Stella die Erwartungen für den Anfang der Saison 2023. Nach Fehlentwicklungen über den Winter sollte ein großes Update-Paket beim Aserbaidschan Grand Prix die Trendwende einleiten. Angekommen in Baku brachte McLaren, neben einem neuem Heckflügel und Beam Wing, einen komplett neuen Unterboden. Der erhoffte Sprung nach vorne blieb allerdings aus und seit dem Baku-Update konnte McLaren in 5 Rennen nur 3 weitere Punkte sammeln.

Lando Norris erklärt das oberflächlich gesehen fehlgeschlagene Upgrade aus Baku so: "Das Update für Österreich wird das erste sein in dieser Saison, dass sich wirklich auf die Performance auswirken wird. Wir hatten zwar ein Update in Baku, allerdings ging es dabei nicht um die Performance. Es brachte nur ein halbes bis ein Zehntel und war mehr darauf ausgelegt, die Philosophie des Autos zu verfeinern und eine gute Grundlage zu schaffen."

McLaren brachte beim Baku GP ein erstes größeres Upgrade-Paket, Foto: LAT Images
McLaren brachte beim Baku GP ein erstes größeres Upgrade-Paket, Foto: LAT Images

McLaren will Schwachstellen des Autos attackieren

Der rundum erneuerte MCL60 soll vor allem seine Schwachstellen attackieren. Wenn McLaren gerade nicht Lenkräder wechseln muss, oder durch Druckprobleme an der Antriebseinheit gezwungen ist, ständig an die Box zu fahren, war vor allem die Geschwindigkeit auf den Geraden die Achillesferse des Traditionsteams. In der Saison 2023 zählte McLaren bisher konstant zu den langsamsten Autos bei den Topspeed-Werten. Doch die Spitzengeschwindigkeit ist nicht das Einzige, was durch das Upgrade verbessert werden soll.

"Was uns das Leben schwer gemacht hat, war die mangelnde Geschwindigkeit auf den Geraden", erklärte Norris. "Das Update soll damit helfen, aber es sind oft viele kleine Dinge, die summiert einen Unterschied ausmachen. Das Gesamtpaket soll durch das Upgrade besser werden, sowohl in den langsamen als auch in den schnellen Kurven. Ich hoffe, dass wir in Zukunft weniger Kompromisse eingehen müssen und unsere Rennpace dadurch besser wird", erklärte der Brite und fügte hinzu: "Es fühlt sich nach einer langen Zeit an, aber wir wollten beim Update sicher gehen, dass alles in einer korrekten und richtigen Art und Weise gemacht wird. Ich bin zuversichtlich, dass es ein guter Schritt nach vorne ist."

Sprintrennen in Österreich: Doppelte Möglichkeit für Punkte

In Spielberg wird das zweite Mal in dieser Saison ein Rennwochenende im Sprintformat ausgetragen. Das bedeutet für die Fahrer und die Teams, dass es nur eine Trainingseinheit geben wird, um das Auto richtig abzustimmen, ehe es unmittelbar danach zum Qualifying geht. Am Samstag haben durch den Sprint und das Sprint-Shootout die klugen Köpfe in der McLaren-Garage ebenfalls kaum Zeit, um ihr neues Auto in Ruhe zu testen.

der Track-Walk ist die erste Möglichkeit für das Team, die Strecke kennenzulernen, Foto: LAT Images
der Track-Walk ist die erste Möglichkeit für das Team, die Strecke kennenzulernen, Foto: LAT Images

Lando Norris zeigt sich trotzdem selbstbewusst im Hinblick auf das Wochenende und hat den vorderen Teil des Mittelfeldes im Blick. "Einen Teil des Upgrades schon hier zu haben, wird ein guter Schritt nach vorne sein, vor allem weil es ein Sprintrennen geben wird und somit mehr Möglichkeiten, um Punkte zu holen. Alpine hat ein schnelles Auto, aber sie haben in der Vergangenheit Fehler gemacht oder hatten andere Probleme. Sie haben mit großem Abstand das beste Auto im Mittelfeld und wir waren überrascht, als wir in Montreal mit ihnen mithalten konnten. Wenn sie hier nicht so schnell sind wie normalerweise, dann können wir sie schlagen", blickte Norris voraus. Den ganzen Qualifying-Freitag der Formel 1 heute in Österreich gibt es hier im Liveticker.