Die Stimmung bei Williams könnte vor dem Formel-1-Wochenende in Österreich kaum besser sein. Nach dem siebten Platz in Kanada ist Alexander Albon auch für Spielberg optimistisch, er glaubt aber nicht, dass sein Team an das Ergebnis des letzten GPs anknüpfen kann. "Kanada lag uns. Es passt zu unseren Stärken und ist eine ziemlich einzigartige Strecke. Der Kurs hier ist viel konventioneller", bremste er die Erwartungen etwas.

Die Strecke in Österreich verfügt in der zweiten Hälfte der Runde über mehr lang gezogene Highspeed-Kurven als das in Kanada der Fall ist. Dort wird die Strecke von Topspeed-Passagen dominiert. Die Geraden werden auf dem Circuit Gilles Villeneuve nur durch einige langsame Ecken und eine Reihe von Schikanen unterbrochen. Die ideale Strecke für den Williams, dem es vor allem an aerodynamischem Abtrieb mangelt. Ein Schwachpunkt, an dem man mit den neuesten Upgrades angesetzt hat.

Österreich GP: Realitätscheck für Williams-Updates

Österreich ist also eine Messlatte der Updates auf einem gewöhnlicheren Kurs, nachdem Albon und Sargeant beim Spanien-GP eines der schlechtesten Rennwochenenden des bisherigen Jahres hatten. "Falls wir hier eine gute Leistung abliefern können, dann befinden wir uns für den Rest des Jahres in einer guten Position", hofft der Thailänder. Verglichen mit der Strecke in Barcelona sei der Red Bull Ring aber immer noch ein Kurs, der dem FW45 eher entgegen kommt.

Die ursprünglich niedrigen Erwartungen, mit denen Williams in die Saison gestartet ist, sind inzwischen schon angewachsen. Albon betonte, dass der Q2-Einzug als Mindestziel 2023 an jedem Rennwochenende machbar sei. "Man hat das Gefühl, dass man bei jedem Rennen eine Chance hat und das gibt einem viel Motivation, wenn man von Rennen zu Rennen zieht und sich immer diese Möglichkeiten bieten", so der ehemalige Red-Bull-Pilot.

Williams-Punkte aus eigener Kraft: Risiko-Strategie nicht mehr nötig

Dadurch verändert sich die Wochenend-Planung der Formel-1-Mannschaft aus Grove. In den letzten Saisons griff man gerne auf Alternativ-Strategien zurück und zockte. Denn unter normalen Umständen war ein Top-10-Ergebnis nur selten möglich. Diese Verzweiflungsstrategie brachte vereinzelt gute Ergebnisse ein, aber abgesehen davon brachte das Rennen in Kanada das beste Williams-Resultat seit 2017 hervor, das nicht als Resultat eines chaotischen Rennverlaufs zustande kam.

Im Vorjahr war Williams ebenfalls auf Highspeed-Strecken stark. Allerdings praktisch ausschließlich dort, während das Team an gewöhnlichen Rennwochenenden meist ganz hinten anzutreffen war. Inzwischen erscheint der FW45 allerdings als ein runderes Paket, das auch ansonsten nicht zwangsläufig am Ende des Feldes beheimatet ist. Albon betonte, dass sich gleichzeitig auch die Fahrbarkeit um einiges verbessert habe.

"Wir werden unsere Chancen bekommen", ist sich Albon sicher. "Der Red Bull Ring ist so etwas wie eine davon. Monza und Spa sind natürlich unsere besten Aussichten auf Punkte, aber ich habe das Gefühl, dass wir in diesem Jahr echte Möglichkeiten haben, um Punkte zu holen. Wir können uns strategisch die Reifen am Wochenende besser einteilen und mit mehr Zuversicht ins Rennen gehen." Den ganzen Qualifying-Freitag der Formel 1 heute in Österreich gibt es hier im Liveticker.