Nach einer Serie an schwierigen Wochenenden, und auch nach einem schwierigen Start ins Kanada-Wochenende, hat Haas im verregneten Formel-1-Qualifying von Montreal endlich wieder einmal ein Ausrufezeichen setzen können. Mit den Plätzen fünf und sechs für Kevin Magnussen und Mick Schumacher wurde das beste Team-Qualifying-Ergebnis in der jungen Formel-1-Geschichte der Mannschaft eingefahren.

Besonders für Mick Schumacher eine Befreiung. Der Deutsche war nach Unfällen und nach einem sehr schwierigen letzten Rennwochenende in Baku in der Kritik gestanden, auch durch Teamchef Günther Steiner. In Kanada brachte er nun bei schwierigem Wetter seinen zweiten Q3-Auftritt sauber über die Bühne.

"Das ist etwas, auf das ich aufbauen kann", atmet Schumacher nach dem Qualifying durch. "Einfach um zu beweisen, dass ich aus gutem Grund hier bin." Von der ersten Runde im ersten Qualifying-Segment an war Schumacher im Regen vorne im Mittelfeld mit dabei, und konnte stets mit seinem Teamkollegen Kevin Magnussen mithalten.

Schumacher unterliegt Magnussen im Qualifying-Finale

In Q1 wurde er am Ende von Magnussen geschlagen, in Q2 drehte er das Bild aber um und war seinerseits um mehrere Zehntel schneller. Im entscheidenden dritten Segment war es dann jedoch wieder Magnussen, der die Oberhand erlangte: Mit 1:22,960 bei auftrocknender Strecke sicherte er sich Platz fünf, Schumacher musste sich 0,396 Sekunden dahinter auf Platz sechs einreihen.

Kevin Magnussen war am Ende des Qualifyings in einer besseren Position, Foto: LAT Images
Kevin Magnussen war am Ende des Qualifyings in einer besseren Position, Foto: LAT Images

"Ich habe mir natürlich mehr erhofft", gesteht Schumacher. Nachdem in Q3 alle Fahrer zur Halbzeit die Reifen wechselten, hatte Schumacher auf dem zweiten, neuen Intermediate-Satz Probleme. "Ich musste eine Runde abbrechen wegen Verkehr, und alles wurde etwas kälter als ich wollte. Dann war die erste Kurve etwas schwieriger."

Bei Kevin Magnussen hingegen lief das ganze Qualifying über alles perfekt: "Bei diesen Bedingungen ist es so wichtig, zum richtigen Zeitpunkt rauszufahren und herauszufinden, wie du die Runden am besten nutzt. Das Team hat einen richtig guten Job gemacht."

So soll es im Rennen in Kanada auch weitergehen. Auch wenn beide Haas-Piloten wissen, dass mit Charles Leclerc und Sergio Perez zwei deutlich schnellere Autos hinter ihnen stehen. "Wir nehmen sicherlich nicht Platz fünf als Ziel", räumt Magnussen ein. "Ich denke, das Auto ist Pace-technisch so in der Mitte. Wir starten mit einem Vorteil, wenn wir dann innerhalb der Top-10 bleiben wären wir sehr happy." Für Mick Schumacher wären das die lang ersehnten ersten WM-Punkte. Alle News zum Formel-1-Rennen heute in Kanada gibt es im Liveticker.