Aston Martin geht mit einer neuen Teamführung in die Formel-1-Saison 2022. Das Team von Sebastian Vettel trennte sich im Winter von Otmar Szafnauer und geht mit dem ehemaligen BMW-Mann Mike Krack ins Rennen - einem alten Bekannten des Vierfach-Weltmeisters.

Mike Krack: Keine Zweifel an Vettel

Nach dem Antritt seines neuen Jobs bei Aston Martin stellte sich Krack am Donnerstag erstmals den Medien und kündigte seine Absichten mit dem Team an. Vor allem auf Sebastian Vettel setzt er hohe Erwartungen. Über den Heppenheimer sagte er: "Wir haben mit ihm fahrerisch einen Topmann, bei dem wir keine Zweifel haben müssen, ob er der richtige Fahrer ist."

Doch auch Krack ist sich bewusst, dass sich der ehemalige Ferrari-Pilot im Herbst seiner Karriere befindet und ein Karriereende für ihn ein Thema ist, vor allem wenn Aston Martin im Vergleich zu 2021 keinen erheblichen Schritt nach vorne hingelegt hat. Dafür hat auch Krack Verständnis: "Es ist klar, dass jemand wie Seb, der vierfacher Weltmeister ist, nicht auf P15, P12 oder P8 herumfahren will", analysiert er.

Aston-Teamchef hofft: Langfristiger Fokus bei Vettel?

Dennoch hat der Ex-BMW-Mann Hoffnung, dass sein früherer Schützling dem Team länger erhalten bleibt - auch wenn der AMR21 nicht von Anfang an an der Spitze performt. Er setzt darauf, dass sich Vettel von den Strukturen bei Aston Martin überzeugen lässt. "Ich denke Seb ist ein schlauer Typ. Er wird sich nicht nur auf dieses Jahr fokussieren. Er wird seinen Fokus auf das (langfristige) Potenzial setzen", hofft Krack.

Krack und Vettel kennen sich bereits seit über eineinhalb Jahrzehnten. Der 49-Jährige Motorsport-Routinier arbeitete bereits bei dessen Debüt in der Königsklasse mit dem inzwischen vierfachen Weltmeister zusammen. "Als Sebastian Vettel in der Türkei zum ersten Mal in der Formel 1 fuhr, war ich sein Renningenieur. Das schafft eine besondere Verbindung zwischen ihm und mir", erklärte Krack.

Alte Bekannte aus BMW-Zeiten

2006 nahm Vettel mit BMW Sauber beim ersten Training zum GP auf dem Istanbul Park erstmals an einem offiziellen Rennwochenende teil. Während der Heppenheimer nach nur einem Rennstart (USA 2007) für die Münchner Automarke zu Toro Rosso ging, blieb Krack BMW bis zum Abschied aus der Königsklasse treu.

Während Vettel in der Formel 1 bei Red Bull die erfolgreichste Zeit seiner Karriere verbrachte una anschließend zu Ferrari wechselte, war Krack in diversen Funktionen aktiv, wie etwa in der DTM, in der Langstrecken-Weltmeisterschaft und zuletzt erneut bei BMW. Die Verbindung zu dem 53-fachen GP-Sieger kühlte in diesen Jahren natürlich etwas ab. "Wir hatten in den Jahren nachdem ich die Formel 1 verlassen habe, kaum mehr Kontakt zueinander", so Krack.

Die erste Zusammenkunft in Silverstone soll dafür umso wortreicher ausgefallen sein. "Es war sehr schön, sich wiederzusehen. Wir hatten viele Geschichten auszutauschen - nicht nur zum Rennsport". Als Krack und Vettel das letzte Mal zusammenarbeiteten, war Vettel noch ein Youngster, der gerade erst die F1-Bühne betreten hat. Inzwischen ist er ein Familienvater, der zu den erfahrensten Piloten des Paddocks zählt.