Red Bull erlebte einen durchwachsenen Auftakt zum Kanada GP. Max Verstappen landete mit verhältnismäßig geringem Rückstand von etwas weniger als einer halben Sekunde auf Rang fünf, doch Technik-Probleme überwogen am Freitag beim Brausehersteller.

Schon im 1. Freien Training kündigten sich bei Daniel Ricciardo Technik-Probleme an, am Nachmittag war der Australier dann die längste Zeit zum Zusehen verdammt. Nach acht Runden beklagte sich Ricciardo über Leistungsverlust, anschließend verbrachte er die gesamte Trainingssitzung in der Garage.

Bei so viel Technik-Pech verlor sogar Daniel Ricciardo die gute Laune, Foto: Red Bull
Bei so viel Technik-Pech verlor sogar Daniel Ricciardo die gute Laune, Foto: Red Bull

Was genau an der Power Unit kaputt ging, ist noch unklar. Ricciardo nahm es mit Galgenhumor: "Es war ein eintöniger Tag. Ich bin nicht viel zum Fahren gekommen, vielleicht ein bisschen mehr als Fernando - ich weiß es nicht." Allerdings war es Alonso, der das Duell der Pleite-Brüder für sich entschied. Der Spanier kam nach Hydraulik-Problemen auf 32 Runden, Ricciardo fuhr eine Runde weniger.

Für Teamkollege Max Verstappen lief es besser - allerdings auch alles andere als perfekt. 20 Minuten vor dem Ende von FP2 blieb auch der Red Bull mit der Startnummer 33 liegen. Nach einem Geräusch, das auf einen Getriebedefekt hindeutete, musste Verstappen seinen Boliden am Streckenrand abstellen.

Bei der Bergung kam es zu kuriosen Szenen: Erst stolperte ein Marshall beim Schieben des Autos, was von Strecken- und Onboard-Kameras hollywoodreif eingefangen wurde, dann rollte das Auto einem anderen Marshall auch noch über den Fuß. Verletzt scheint sich dabei glücklicherweise niemand zu haben.

Immerhin lief es für Verstappen vor dem Defekt ordentlich. "Wir hatten eine gute Pace und waren nicht weit von den ersten vier weg. Das ist gut, weil diese Strecke uns eigentlich nicht so begünstigt. Deshalb können wir zufrieden sein. Die Updates scheinen uns noch etwas gebracht zu haben", so Verstappen. Nach Barcelona und Monaco hat Red Bull auch nach Montreal zahlreiche neue Teile gebracht.

Red Bull in Kanada im Nirgendwo gefangen

Zu einem Podiumserfolg aus eigener Kraft wie noch vor zwei Wochen wird es aber trotzdem nicht reichen. Das weiß auch Verstappen: "Wir sind einfach nicht schnell genug, um Ferrari und Mercedes zu schlagen. Wenn sie ihre Motoren im Qualifying aufdrehen, sind sie weg. Platz fünf ist wie ein Sieg."

Obwohl Red Bull nahezu null Longrun-Daten sammeln konnte, scheinen die Plätze fünf und sechs manifestiert zu sein. Felipe Massa lag als nächster Verfolger bereits mehr als eine Sekunde hinter der Spitze. Red Bull scheint einmal mehr im Nirgendwo gefangen zu sein.