Für Pascal Wehrlein lief im Winter viel schief. Nach dem Rücktritt von Nico Rosberg als amtierender Weltmeister wurde ein Cockpit beim Mercedes Werksteam frei. Wehrlein war eigentlich der heißeste Kandidat auf die Nachfolge, doch Valtteri Bottas erhielt den Vorzug. "Das habe ich schon wieder ganz vergessen seit ich bei Sauber unterschrieben habe", spielt der Deutsche herunter.

Doch für Wehrlein kam es noch bitterer: Beim Race of Champions überschlug er sich im Rennen gegen Felipe Massa und zog sich Rückenverletzungen zu, die ihn beim ersten Wintertest zum Zusehen zwingen. "Ich habe keine Schmerzen, aber nach den Checks habe ich mich mit den Ärzten dazu entschieden, den Tests sicherheitshalber auszulassen", so Wehrlein.

Wehrlein bleibt geheimnisvoll

Doch so ganz will der Sauber-Pilot nicht raus mit der Sprache. Er verrät nicht, welche Diagnose die Ärzte genau stellten. Er legt lediglich großen Wert darauf, dass sein Rücken Probleme bereitet, nicht wie von vielen behauptet sein Nacken.

Dabei war der Einschlag beim Unfall gar nicht so stark. Wehrlein aber hatte Pech, rollte samt Auto über eine Tecpro-Barriere und traf sie mit dem Kopf, was auf den TV-Aufnahmen nicht zu sehen ist. Zwar verfügt der eingesetzt Polaris Slingshot über einen Überrollbügel, allerdings hilft der bei Gegenständen auf der Fahrbahn wenig.

Das neue Reglement kommt deshalb ungelegen für Wehrlein, werden die Fliehkräfte durch die breiteren Reifen und die aggressivere Aerodynamik doch deutlich größer. Im Winter bereitete er sich mit Saubers Fitness-Guru Josef Leberer, der schon mit Ayrton Senna arbeitete, auf die neue Herausforderung vor. "Mit Josef macht das richtig Spaß", so Wehrlein.

Der Rücken behindere ihn dabei nur unwesentlich: "Ich ziehe mein Training ganz normal durch. Ich darf meinen Rücken schon belasten, es kommt nur darauf an, wie. Wir haben mein Trainingsprogramm umgeschrieben, bei manchen Übungen muss ich aufpassen, dass ich mich nicht falsch bewege. Aber ich bin so fit wie noch nie!"

Entscheidung über Test-Einsatz fällt am Wochenende

Auch wenn Wehrlein es nicht so klar sagen will: Der Unfall hat seine Saisonvorbereitung durcheinandergebracht. Vor dem Unfall hatte er schon fünf Kilogramm an Muskelmasse zugenommen. Nun steht er 'nur' noch bei drei Kilogramm Zugewinn.

Eine Entscheidung über seinen Einsatz beim zweiten Test soll am kommenden Wochenende fallen. Bis dahin stehen noch weitere Checks an. Wehrlein bleibt noch bis Dienstag in Barcelona - an diesem Tag wird er von Antonio Giovinazzi vertreten.