Seit dieser Woche ist klar, dass Valtteri Bottas Nico Rosberg bei Mercedes beerbt. Der Finne fährt 2017 im Silberpfeil an der Seite von Lewis Hamilton. Eine Entscheidung, die Red Bull Motorsportberater Dr. Helmut Marko nicht nachvollziehen kann. "Bei uns wäre das anders gewesen! Bei uns wäre ein Junior zum Zug gekommen", sagte der Österreicher zu Motorsport-Magazin.com. "No risk, no fun", fügte Marko mit einem Lächeln an.

Dass Bottas und nicht Wehrlein den Vorzug erhält, hatte Marko schon im Dezember bei Servus TV prognostiziert. Lauda kam sichtlich in Erklärungsnot, warum man sich nicht für den Junior entscheiden würde. Mercedes organisierte und finanzierte 2016 das Manor-Cockpit für Wehrlein, damit er Formel-1-Praxis sammeln kann. Das klare Ziel hinter der Förderung: Langfristig einen Silberpfeil-Piloten ausbilden.

Nun wäre die Chance da gewesen und Mercedes entschied sich anders. Nicht wenige glauben, dass sich Mercedes in erster Linie für Bottas entschied, weil er die angenehmere Nummer zwei ist. Nach drei Jahren Mercedes-Dominanz ändert sich das Reglement in der neuen Saison. Mercedes ist sich der Fortsetzung seiner Siegesserie alles andere als sicher und will interne Reibungen absolut ausschließen. "Pascal und Lewis ist eine explosive Mischung", gab Motorsportchef Toto Wolff selbst zu.

Schadet Bottas Red Bull?

Für Red Bull, dass sich 2017 gute Chancen ausrechnet, mit Mercedes um den Titel zu fahren, könnte Mercedes' Fahrerpaarung ein Nachteil sein. Hamilton wird wohl die klare Nummer eins im Team sein, Bottas im Zweifel brav hinterherfahren. "Diese Gefahr ist ganz sicher da, aber das ändert unsere Rennphilosophie und unseren Renn-Enthusiasmus nicht", verspricht Marko.

"Bei uns wird es deshalb keine Stallregie geben", konkretisiert Marko, "wir sind da mehr Racer." In den vergangenen Jahren umging Mercedes eine Stallregie mit den klar formulierten Verhaltensregeln. Da allerdings drohte keine Gefahr von hinten, die Silberpfeile gewannen in der Turbo-Hybrid-Ära 51 von 59 Rennen.