Vor dem Rennwochenende in Baku graute es McLaren bereits. Dem Honda-Motor fehlt bekanntermaßen die Power und der neue Stadtkurs der Formel 1, der in diesem Jahr seine Premiere feiert, bringt mit einer Geraden von 2,2 Kilometern Länge einen riesigen Nachteil mit sich. "Es ist vermutlich die schlechteste Strecke für uns im gesamten Rennkalender", gestand Jenson Button, der daher umso überraschter über das Ergebnis gewesen sein wird.

Im ersten Training belegten Fernando Alonso und Jenson Button nach den ersten 90 Minuten auf der neuen Strecke die Positionen vier und sieben. Nach dem zweiten Training standen dann nur noch die Positionen neun und elf zu Buche. Warum, wusste Button zu erklären: "Jetzt wo die anderen die Strecke besser kennen und den Grip besser einzuschätzen wissen, werden wir nach hinten durchgereicht. Wir haben das einfach schon etwas eher hinbekommen."

Natürlich ist nach dem ersten Tag immer noch etwas mehr drin, was aber auch mit der Steckenentwicklung zu tun hat. "Momentan gibt es hier sehr wenig Grip", bestätigte auch Button. "Daher ist es überall schwierig." Doch auch im Auto sieht Button noch viel Potenzial: "Wir müssen die Abstimmung perfekt hinbekommen und alles aus den Reifen herausholen." Allerdings gab er auch zu, dass sein Team zu Beginn eines Rennwochenendes immer stärker aussah, als dann später im Rennen.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

"Ich denke, dass wir mit einer guten Runde Q3 erreichen können. Im Rennen sollte es für uns jedoch schwieriger werden", sagte Button. Insgesamt sieht Button dem restlichen Rennwochenende positiv entgegen: "Ich denke, dass wir hier etwas stärkes sind als erwartet. Hoffentlich sind wir auch am Samstag und Sonntag in einer guten Form."

Auch Fernando Alonso erwartet in der Qualifikation eine Leistung in den Top-Ten: "Da wir konkurrenzfähiger sind, als wir dachten, wird Q3 möglich sein. Wenn wir dann noch gute Punkte holen, sind das gute Neuigkeiten." Allerdings haben er und sein Team bis dahin noch viel Arbeit. "Wir müssen morgen noch ein paar Ideen ausprobieren. Bisher haben wir mit beiden Autos unterschiedliche Setup-Arbeit gemacht und müssen jetzt noch das Beste zusammenbringen."

Letzter Sektor kostet fast eine Sekunde

Besonders die letzte Kurve und die lange Gerade kosten McLaren viel Zeit. "Im letzten Sektor fehlten uns auf Mercedes neun Zehntelsekunden, auf die anderen schnellen Autos sechs Zehntelsekunden", erklärte Jenson Button. "Daran müssen wir noch arbeiten, aber ich weiß nicht, wie viel wir daran ändern können."

Alonso hatte zwischenzeitlich ganz andere Probleme: "Der Motor ging aus und ich konnte ihn nicht in Neutral bringen vom Lenkrad, da wir ein Hydraulik-Problem hatten und die einzige Möglichkeit die Box zu erreichen war es, den Marshall-Knopf für den Neutralgang zu drücken. Glücklicherweise bin ich an den Knopf gekommen und habe die Box erreicht."